Sonntag, 16. Dezember 2007

Das Kreuz des heiligen Thomas von Aquin: Crux Angelica

Vom hl. Thomas von Aquin ist bekannt, dass er immer gegen das heilige Kreuz eine ausgesprochen tiefe Verehrung und Andacht hegte. Das Kreuz war ihm der höchste Ruhm. Als er im Jahre 1256 auf den Wunsch des Papstes Alexander IV. von Paris nach Anagni berufen wurde, zeichnete er daselbst in seinem Ordenshause auf eine Wand mit kräftig in die Mauer eingehenden Linien ein Kreuz, das man noch jetzt sieht. In dasselbe schrieb er das nachstehende lateinische Distichon, welches schon vor dem elften Jahrhundert bekannt war, mit großen Buchstaben ein. So andächtig der Sinn dieser vier Stoßgebete ist, so sinnig ausgedacht ist die Art und Weise, wie der englische [engelgleiche] Lehrer diese Worte innerhalb des Kreuzes disponiert hat; denn von dem Buchstaben C, der in der Mitte steht, ausgehend, bilden die auf dem Balken des Kreuzes stehenden Buchstaben nach aufwärts die Anmutung: Crux mihi certa salus; nach abwärts; Crux est, quam semper adoro; auf dem linken Arm des Kreuzes: Crux Domini mecum; und auf dem rechten: Crux mihi refugium. Dieses Kreuzzeichen hat sich von Anagni aus unter dem Namen Crux Angelica, Kreuz des englischen [engelgleichen] Lehrers, in der ganzen katholischen Welt verbreitet, und die Anmutungen, aus denen es zusammengesetzt ist, haben vielen Gläubigen, welche dieselben häufig gebrauchen, vom Himmel auffallende Gnaden erwirkt.

Crux mihi certa salus.
Das Kreuz ist mein sicheres Heil.
Crux est, quam semper adoro.
Das Kreuz bete ich immer an.
Crux Domini mecum.
Das Kreuz des Herrn ist mit mir.
Crux mihi refugium.
Das Kreuz ist meine Zuflucht.


Ablass (Raccolta S. 117): Papst Pius IX. verlieh durch eigenhändiges Rescript vom 21. Januar 1874 allen Gläubigen, welche mit wenigstens reumütigem Herzen und andächtig obiges Gebet, das der hl. Thomas von Aquin in Form eines Kreuzes geschrieben hat, verrichten, einen Ablass von 300 Tagen einmal im Tage.
PS: Die obige Abbildung zeigt nicht das originale Crux Angelica, sondern eine [eigene] Adaptation desselben. Eine besondere Variante davon siehe hier unter "Scuola Gregoriana del Duomo di Cremona".

Dienstag, 27. November 2007

Gnaden über Gnaden durch die Wunderbare Medaille

Wenn unser Herr und Heiland Jesus Christus, der durch sein bitteres Leiden und Sterben uns alle Erlösungsgnaden verdient hat, durch seine heiligste Mutter die Welt mit Gnaden überschütten will, wer kann ihn hindern? Gnadenstrahlend erschien Maria am 27. November 1830 der hl. Katharina Labouré: "Die Strahlen sind ein Sinnbild der Gnaden, die ich über jene ausgieße, die mich darum bitten."
Dann befahl sie ihr:
"Lass nach diesem Bilde eine Medaille prägen. Alle, die sie tragen, werden große Gnaden erlangen. Die Gnaden werden überreich sein für jene, die sie mit Vertrauen tragen."

Maria hat ihr Versprechen gehalten. Ohne Zahl sind die Gnaden, die sie durch die Medaille der unbefleckten Empfängnis vermittelt hat: Bekehrungen von Sündern, wunderbare Heilungen von Krankheiten aller Art, Hilfe in großen Schwierigkeiten und Bedrängnissen, Errettung aus Lebensgefahren.
Maria von der Wunderbaren Medaille, die Unbefleckte, ist ganz besonders das Heil der Kranken.

Die Kirche betet bei der Überreichung der Medaille:
Empfanget die gesegnete Medaille zu Ehren der seligsten Jungfrau Maria, die ihr zu eurer Königin und Mutter erwählt habt. Sie sei für euch das Zeichen und die Erinnerung an eure Weihe an Maria. Maria schenke euch Kraft und Trost in den Versuchungen und Gefahren; sie helfe euch, das ewige Leben zu gewinnen. Amen.

Beten wir oft mit großem Vertrauen.
O Maria, ohne Sünde empfangen, bitte für uns, die wir zu Dir unsere Zuflucht nehmen!
Kanisius-Verlag, Freiburg/Schweiz; Konstanz/Baden; München 23; Frankfurt a.M., Bergerstr. 133

Die heilige Katharina Labouré, die Vertraute Unserer Lieben Frau von der Wunderbaren Medaille

Zu Fain-les-Moutiers in Mittelfrankreich wurde am 2. Mai 1806 Katharina Labouré geboren. Sie war das neunte unter elf Kindern. Diese auserwählte Seele lernte frühes Leid kennen, da sie schon im Alter von neun Jahren ihre geliebte Mutter verlor.
Zu Anfang des Jahres 1830 folgte sie Gottes Ruf und trat bei den Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul in Paris ein. Schon in den ersten Monaten ihres Noviziates wurde sie mehrerer Erscheinungen der allerseligsten Jungfrau gewürdigt. Diese gab ihr den Auftrag, die Wundertätige Medaille prägen zu lassen.
Über diese außergewöhnlichen Vorkommnisse beobachtete die begnadete Schwester bis zu ihrem Tode tiefstes Schweigen, ausgenommen ihrem Beichtvater gegenüber, weil es die allerseligste Jungfrau so verlangt hatte.
Während 46 Jahren war Schwester Katharina Zeugin von Wundern, die durch die Medaille erwirkt wuren. Doch übte sie weiter ihre verborgene und bescheidene Tätigkeit in einem Greisenasyl von Paris mit liebender Hingabe aus, schwieg aber unverbrüchlich über ihr Geheimnis.
Am 31. Dezember 1876 verließ sie diese Erde, um die allerseligste Jungfrau zu schauen, deren makellose Schönheit ihr Herz schon hienieden entzückt.
Nach 57 Jahren wurde ihr Leib unversehrt gefunden. Die Verwesung rührte nicht an die, welche bei der Erscheinung im Jahre 1830 ihre Hände auf den Schoß der allerseligsten Jungfrau legen durfte. Papst Pius XI. sprach sie am 28. Mai 1933 selig und Papst Pius XII. vollzog die Heiligsprechung am 27. Juli 1947.

FLEHRUF ZUR UNBEFLECKTEN JUNGFRAU

O unbefleckte Braut des Heiligen Geistes und meine himmlische Mutter. Du hast Dich durch die Offenbarung der Wundertätigen Medaille als die Schatzmeisterin und Ausspenderin aller Gnaden des Heiligen Geistes gezeigt, der Dich uns zur Mutter, Fürbitterin und Helferin in allen Nöten gegeben hat. Vertrauensvoll nehme ich zu Dir meine Zuflucht in allen Nöten des Leibes und besonders der Seele. Du hast auch mir Unwürdigen Deine Wundertätige Medaille zugedacht, auf welcher Du auch mir Deine mütterlichen Arme entgegenstreckst. Deine Mutterhände bieten auch mir alle Gnaden für Zeit und Ewigkeit, die ich brauche, um zu Dir und Deinem göttlichen Sohne im himmlischen Vaterlande zu gelangen. Deshalb strecke auch ich Dir meine Hände entgegen, um all diese Gnaden zu empfangen. Zugleich danke ich Dir für alle Gnaden, die Du mir vom Heiligen Geiste schon erfleht und gespendet hast. Hilf mir, dieselben treu zu bewahren und mit denselben eifig zu wirken bis zum letzten Atemzug. Amen.
O Maria, ohne Sünde empfangen, bitte für uns, die wir zu Dir unsere Zuflucht nehmen. (300 Tage Ablass)


GEBET ZUR UNBEFLECKTEN EMPFÄNGNIS

O allerseligste Jungfrau, ich glaube und bekenne Deine heilige und unbefleckte, reine und makellose Empfängnis.
O reinste Jungfrau, durch Deine jungfräuliche Reinheit, Deine unbefleckte Empfängnis, Deine glorreiche Würde als Mutter Gottes, erlange mir von Deinem lieben Sohne eine große Reinheit des Herzens, Leibes und Geistes, eine heilige Beharrlichkeit in allem Guten, die Gabe des Gebetes, ein frommes Leben und einen guten Tod.

Worte der heiligen Katharina Labouré:
Wenn ich in die Kapelle gehe, knie ich mich vor den lieben Gott hin und sage ihm:
Heiland, hier bin ich, gib mir, was Du willst! Gibt er mir dann etwas, dann bin ich zufrieden und danke ihm; läßt er mich leer ausgehen, so danke ich ihm auch, denn ich verdiene ja nicht mehr. Und dann erzähle ich ihm alles, was mir in den Sinn kommt. Ich vertraue ihm auch meine Freuden und Leiden an und höre auf ihn. Höre auch Du ihm zu, dann wird er auch zu Dir reden.

Montag, 15. Oktober 2007

Gebet um die Erlangung der christlichen Tugenden - von Papst Klemens XI. (um 1717)

Was, wie, weil Gott willO mein Gott, ich glaube an Dich, stärke meinen Glauben; ich hoffe auf Dich, befestige meine Hoffnung; ich liebe Dich, vermehre meine Liebe; es reut mich, dass ich jemals gesündigt habe, vermehre meine Reue.
Ich bete Dich an als meinen ersten Anfang und Ursprung, ich verlange nach Dir als meinem letzten Ziel und Ende, ich danke Dir als meinem ewigen Wohltäter; ich rufe Dich an als meinen gnädigen Beschirmer. Mein Gott, leite mich durch Deine Weisheit, regiere mich durch Deine Gerechtigkeit, tröste mich durch Deine Barmherzigkeit, beschütze mich durch Deine Allmacht.
Ich opfere Dir auf alle meine Gedanken, Worte, Werke und Leiden, auf dass ich immer an dich denke, von Dir rede, nach Deinem Wohlgefallen handle und für Dich leide. Ich will, o Herr, alles was Du willst, weil Du es willst, wie Du es willst, wann und wo du es willst. Ich bitte Dich, erleuchte meinen Verstand, entzünde meinen Willen, reinige mein Herz und heilige meine Seele. Lass mich nicht vom Stolze angesteckt, von Schmeichelei eingenommen, von der Welt getäuscht und vom Satan überlistet werden. Verleihe mir die Gnade, mein Gedächtnis zu läutern, meine Zunge zu zügeln, meine Augen zu hüten und alle meine Sinne zu bewachen.
Mein Gott, stärke mich, dass ich meine begangenen Sünden beweine, die künftigen Versuchungen überwinde, meine bösen Neigungen unterdrücke und jegliche Tugend ausübe. Verleihe mir Liebe zu Dir, Hass gegen meine Fehler, Seeleneifer für den Nächsten und Verachtung der Welt, lass mich eingedenk sein, o Jesus, dass ich meinen Oberen Gehorsam, meinen Feinden Liebe, meinen Freunden Treue und meinen Untergebenen Nachsicht schuldig bin.
Hilf mir, o Gott, dass ich die Hoffart durch Demut, die Sinnlichkeit durch Abtötung, den Geiz durch Freigebigkeit, den Zorn durch Sanftmut, die Trägheit durch Hingebung überwinde. Mein Gott, mache mich vorsichtig bei Unternehmungen, beherzt in Gefahren, geduldig in Widerwärtigkeiten und demütig im Wohlergehen. Möge ich nie unterlassen, bei meinem Tun und Leiden eine gute Meinung zu machen, aufmerksam beim Gebete, mäßig bei den Mahlzeiten, gewissenhaft in den Berufsgeschäften und standhaft in meinen guten Vorsätzen zu sein.
Gib, o Herr, dass ich mich sorgfältig bemühe, immer ein gutes Gewissen, ein sittsames Betragen, einen erbaulichen Umgang und ein wohlgeordnetes Benehmen zu haben; dass ich mir unaufhörlich angelegen sein lasse, meine böse Natur zu bezähmen, mit Deiner Gnade mitzuwirken, die Gebote zu halten und nur für mein Heil zu wirken. Mein Gott, lass mich erkennen die Nichtigkeit der irdischen Dinge, den hohen Wert des Himmels, die Kürze der Zeit, die Länge der Ewigkeit, die Bosheit der Sünde und die Größe Deiner Liebe. Gib, dass ich mich auf den Tod vorbereite, Dein Gericht fürchte, der Hölle entgehe und endlich den Himmel erlange durch die Verdienste unseres Herrn Jesus Christus.

"Dieses Gebet, welches alles umfaßt, was dem Menschen zur Erlangung des ewigen Heiles notwendig ist, bildet für Papst Klemens XI. ein Denkmal, das Erz und Marmor überdauern wird."
(Entnommen dem Werk "Geschichte der Päpste" von Ludwig Freiherr von Pastor, 15. Band, SS 387f)

Samstag, 13. Oktober 2007

Warum muß ein Kruzifix auf dem Altare sein?

Ein anderer und notwendiger Schmuck des Altars ist das Kruzifix. Ist der Altarstein ein Sinnbild Jesu Christi, so stellt der Oberbau des Altares den Kalvarienberg vor und muß daher mit dem Kreuze versehen sein. Der ernste Blick auf das Bild des gekreuzigten Heilandes ist für die Seele allzeit heilsam und gnadenreich, zumal während der heiligen Opferfeier, welche ja die wesenhafte Vergegenwärtigung des hohen und heiligen Leidens ist. Das Kruzifix ist das ernsteste und ergreifendste Buch. In diesem Buche zu lesen ermahnt der Apostel mit den Worten: "Werdet nicht müde und lasset den Mut nicht sinken, sondern blicket auf zu Jesus, der das Kreuz erduldet hat und nun zur Rechten des Thrones Gottes sitzt." (Hebr. 12, 2-3.)

Aus: Gold Edelsteine und Perlen oder Die Zeremonien und Gebete bei der heiligen Messe. Von P. Placidus Banz, Benediktiner in Einsiedeln, d. Z. Pfarrer in Schnifis bei Feldkirch. Mit Druckbewilligung des Hochwdgst. Bischofs von Chur, Seiten 22 und 23

Dienstag, 9. Oktober 2007

Was die Altartücher bedeuten


Zu den für den christlichen Opferaltar vorgeschriebenen Schmuckgegenständen gehören erstlich die geweihten Altartücher. Es muss der Altar mit drei leinenen Tüchern bedeckt sein. Der erste Zweck dieser dreifachen Altarbekleidung ist die Reinlichkeit. Dann haben die Altartücher auch eine symbolische Bedeutung. Wird durch den geweihten Altarstein Christus sinnbildlich dargestellt, so erinnern die Altartücher an jene leinenen Tücher, in welche der heilige Fronleichnam bei der Abnahme vom Kreuze eingewickelt wurde.
Die Dreizahl der Altartücher ist ein sinnvoller Hinweis auf die Gläubigen, welche den Opferaltar umgeben. Sie deutet darauf hin, dass alle geheiligten Seelen in dreifacher Gliederung entweder der streitenden oder leidenden oder triumphierenden Kirche angehören.
Die reine, weiße Leinwand sinnbildet die Reinheit des Herzens und den reinen Lebenswandel der vollendeten Heiligen, den die Gläubigen auf Erden nachzuahmen berufen sind. Wie die edle Leinwand nur mit größter Mühe und Arbeit zubereitet und gewonnen wird, so können auch Herzensreinheit und Tugend nur mühsam durch Wachsamkeit und Abtötung und durch viel Gebet erlangt und bewahrt werden.

Aus: Gold Edelsteine und Perlen oder Die Zeremonien und Gebete bei der heiligen Messe. Von P. Placidus Banz, Benediktiner in Einsiedeln, d. Z. Pfarrer in Schnifis bei Feldkirch. Mit Druckbewilligung des Hochwdgst. Bischofs von Chur, Seiten 21 und 22

Das Heiligste Herz Jesu, die Sühne für unsere Sünden

Herz-Jesu-BildWährend der heiligen Messe erschien der Heiland Josefa Menendez in großer Schönheit, aber auch in tiefer Traurigkeit, dessen Grund die Schmähungen einer Seele war, in die er einkehren musste. Er sprach:

"Dass Meine auserwählten Seelen Mich so behandeln, das ist Mein tiefster Schmerz! Tröste Mich - liebe Mich - verherrliche Mich durch Mein Herz. Leiste der göttlichen Gerechtigkeit Sühne durch Mein Herz. Biete Es Meinem Vater als das Opfer der Liebe für die Seelen, und besonders für jene, die Mir geweiht sind."

Dann würdigte Er sich, die Begnadigte dieses wertvolle Gebet zu lehren:


"Gütiger, heiliger Vater, barmherziger Vater! Nimm hin das kostbare Blut Deines Sohnes, Seine Wunden, Sein Herz! Blicke hin auf Sein von Dornen durchbohrtes Haupt. Lass nicht zu, dass Sein Blut umsonst vergossen sei. Noch ist die Zeit des Gerichtes nicht gekommen, noch ist die Zeit Deiner Barmherzigkeit. Vater, lass die Seelen nicht verloren gehen, sondern rette sie, damit sie Dich auf ewig verherrlichen."

Josefa durfte erfahren, dass sie nur im Herzen Jesu Stärkung und Trost suchen soll, ja in ihm wohnen und ruhen darf, das sie wie folgt schildert: "Ich sah auf eine Weise, die ich nicht wiedergeben kann, was das Herz Jesu ist... nur das eine kann ich sagen, ich bin zu gering für solche Gnaden. Mit Liebe überhäuft dieses Herz den, der Es sucht und liebt!
Sein größter Schmerz ist es, keine Gegenliebe zu finden."

Ich habe die Welt durch das Kreuz, das heißt durch Leiden gerettet. Ich werde euch Meine Wünsche sagen, spricht der Herr zu Seien Auserwählten.
Ihr wisst, dass die Sünde eine unendliche Beleidigung Gottes ist und eine unendliche Sühne fordert. Deshalb verlange Ich, dass ihr eure Leiden, Mühen, in Vereinigung mit den unendlichen Verdiensten Meines Herzens aufopfert.
Mein Herz gehört euch. Nehmt es hin. Sühnet mit Meinem Herzen!
Flößet allen Seelen, die mit euch in Berührung kommen, Vertrauen ein auf die Güte und das Erbarmen Meines Herzens. Wo immer ihr den Menschen von Mir sprechen und Mich künden könnt, sagt ihnen, dass sie sich nicht zu fürchten brauchen, denn Ich, ihr Gott, bin die Liebe!
Und zu Josefa sagte der Heiland die tröstlichen Worte, indem Er ihr Sein Herz in Feuerflammen zeigte:
"Blick auf Mein Herz! Es ist das Buch, in dem du betrachten sollst. Hier wirst du alle Tugenden lernen, besonders den Eifer für Meine Verherrlichung und für das Heil der Seelen. Sieh Mein Herz! Es ist die Zuflucht der Armen und deshalb deine Zuflucht, denn wo ist jemand, der armseliger wäre als du?
Es ist der Glutofen, in dem sogar die sündigsten Herzen geläutert werden. In Ihm werden sie entflammt von Liebe. Komm zu diesem Feuerherd! Lass deine Fehler und Schwächen hier zurück. Hab' nur Vertrauen und glaube an Mich!
Sieh' Mein Herz! Es ist die Quelle lebendigen Wassers.
Ich will, dass alle Menschen zu dieser Quelle eilen, um hier Erquickung zu finden."

In den Klöstern vom Heiligsten Herzen Jesu werden vor dem ersten Freitag im Monat bestimmte Anrufungen in Form einer Novene gehalten. Josefa schreibt: Als ich betete
Innige Vereinigung des Herzens Jesu mit dem himmlischen Vater, mit Dir vereinige ich mich!
kam Jesus in strahlender Schönheit. Sein Gewand schien wie Gold. Sein Herz war ganz brennend, und aus Seiner Wunde drang helles Licht.
Er sprach: "Sieh, Josefa, diese Anrufung, die du soeben gebetet hast, ist Mir so lieb und hat einen so großen Wert, dass sie die beredtesten und erhabensten Betrachtungen übertrifft. Denn was könnte von größerem Wert sein, als die Vereinigung Meines Herzens mit dem himmlischen Vater!
Wenn die Menschen dieses Gebet sprechen, werden sie sozusagen eins mit Meinem Herzen. Indem sie sich dem göttlichen Willen, was Er auch immer über sie beschließen mag, unterwerfen, vereinigen sie sich mit Gott; und das ist das Höchste, was es auf Erden geben kann; denn so beginnen sie, am Leben des Himmels Anteil zu haben, das in der vollkommenen, innigen Vereinigung des Geschöpfes mit seinem Schöpfer besteht."


Sühneleiden

Josefa durfte sühnen für alle, die dem Herzen Jesu teuer waren, seine Liebe zurückgewiesen, die ihrem Berufe untreu geworden sind, für Priester und ganze religiöse Gemeinschaften.
Der Herr ließ sie an Seinem Leiden teilnehmen, sie durfte die Dornenkrone tragen, sein Kreuz, wenn auch unsichtbar, vespürte sie den Schmerz.
Später verkostete sie auch die Passion, und dies alles während der Erfüllung ihrer täglichen Pflichten.
Jesus zeigte sich ihr in Seiner Marter, in Seinen Wunden, die Ihm aufs neue geschlagen werden.
Noch öfter gab Er ihr eine gütige Mahnung, um ihren Leidensmut zu stärken:
"Alle Menschen müssen leiden, wieviel mehr aber Meine auserwählten Seelen! Das Leiden läutert sie, und Ich kann Mich ihrer bedienen, um viele Seelen der Hölle zu entreißen. Weißt du, Josefa, wie die Sünder Mein Herz verwunden und wie sehr ich Sühneseelen brauche? Das Leid geht vorüber, der Verdienst ist ewig!
Wie viele Sünden! -Und wie viele Seelen gehen verloren! Habe Mut! Leiden ist die herrlichsteGabe, die Ich dir bringen kann, denn es ist auch Mein Weg gewesen. Nichts hat größeren Wert als das Leiden in Vereinigung mit Meinem Herzen.
Bete, damit die Seelen lernen, die irdischen Güter zu verachten, um die ewigen zu erlangen."
"Du leidest in deiner Seele und an deinem Leibe, weil du das Sühneopfer Meiner Seele und Meines Leibes bist! - Nimm die Dornenkrone! Und wenn du Meine Hände von den Fesseln lösen willst, so tu heute das, was dir schwerfällt. Vermehre die Akte der Liebe zu Mir. Wüssten die Seelen um dieses Geheimnis, wie würden sie sich ändern. Werde nicht müde zu leiden - wiederholt er ihr - und mahnt immer wieder - Vergiss nicht, dass du das Sühneopfer Meiner Liebe bist."

Siehe auch: Vertrauen und Hingabe

Donnerstag, 4. Oktober 2007

Ewige Werte - Eine Auslese von Ablassgebeten der amtlichen Ausgabe von 1952

Was ist ein Ablass?

Der Ablass ist die Nachlassung zeitlicher Sündenstrafen, die man entweder durch Übung guter Werke auf Erden oder im Fegfeuer abbüßen muss. Diese Sündenstrafen sind zweifach: 1. Die nach der Vergebung der ewigen Strafen der Hölle in der sakramentalen Lossprechung noch übrigbleiben. 2. Die durch die läßlichen Sünden entstehen. Zweifach sind auch die Ablässe. 1. Die unvollkommen Ablässe, z.B. 500 Tage Ablass. Das bedeutet: Es werden uns so viele Sündenstrafen erlassen als in den ersten chistlichen Jahrhunderten durch 500 Tage Kirchenbuße abgebüßt wurden. 2. Die vollkommenen Ablässe. Das ist die vollkommene Befreiung von allen Sündenstrafen. Wer z.B. in der Sterbestunde einen vollkommenen Ablass gewinnt, zieht sofort ohne Fegfeuer in den Himmel ein. Samenkörner für die Ewigkeit nennt St. Bernhardus die Stoßgebetchen. "Wer spärlich sät, wird spärlich ernten. Wer reichlich sät, wird reichlich ernten."

Die Zahlen in Klammern bezeichnen die Nummern, unter denen die Gebet im "Amtlichen Ablassbuch" (Ausgabe 1952) enthalten sind.

"Für jene, die nach der Liebe Gottes und dem Himmel streben, sind die Ablässe ein unermesslicher Schatz und kostbar wie Edelstein." (Hl. Ignatius)

Gebet zu Christus, dem König - Mit Erneuerung der hl. Taufgelübde

Herr Jesus Christus, ich huldige Dir als dem König der Welt. Alles, was geschaffen ist, wurde für Dich geschaffen. Verfüge über mich, ganz wie es Dir gefällt. Ich erneuere meine Taufgelübde; ich widersage dem Teufel, seiner Pracht und seinen Werken und verspreche, als guter Christ zu leben. Insbesondere verpflichte ich mich, nach Kräften mitzuhelfen, dass die Rechte Gottes und Deiner Kirche zum Siege gelangen. Göttliches Herz Jesu, Dir weihe ich das wenige, das ich tue, damit alle Herzen Dein heiliges Königtum anerkennen und so Dein Friedensreich auf der ganzen Erde fest begründet wird. Amen.
Vollkommener Ablaß unter den gewöhnlichen Bedingungen einmal im Tag (272)

Stoßgebete

Für jedes der nachstehenden Ablassgebete ist von der heiligen Kirche der angegebene Ablass gewährt worden, ein vollkommener Ablass unter den gewöhnlichen Bedingungen, wofür immer ein Vaterunser, ein Gegrüßet seist du, Maria, und ein Ehre sei dem Vater oder irgendein anderes Gebet von dieser Länge genügt, wenn man das Ablassgebet einen ganzen Monat lang jeden Tag verrichtet hat.

Dem König der Ewigkeit, dem unsterblichen, unsichtbaren Gott sei Ehre und Ruhm in Ewigkeit. Amen. (500 Tage Ablass (1))

Heilig, heilig, heilig bist Du, Herr, Gott der Heerscharen: Himmel und Erde sind erfüllt von Deiner Herrlichkeit. (500 Tage Ablass (2))

In allem werde erfüllt, gelobt und in Ewigkeit hochgepriesen der gerechte, erhabene und liebenswürdige Wille Gottes. (500 Tage Ablass (4))

Mein Gott, mein einziges Gut, Du schenkst Dich mir ganz; gib, dass ich ganz für Dich lebe! (500 Tage Ablass (7))

Herr, lehre mich, Deinen Willen tun; Du ist mein Gott. (Ps 142, 10) (500 Tage Ablass (11))

Lob und Preis, Weisheit und Dank, Ehre, Macht und Stärke gebührt unsrem Gott in Ewigkeit. Amen. (500 Tage Ablass (17))

Wie Deinen Augapfel, o Herr, bewahre mich, im Schatten Deiner Flügel schütze mich! (500 Tage Ablass (18))

In Deine Hände, Herr, befehle ich meinen Geist! (Ps 30,6) (500 Tage Ablass (19))

O Gott, komm mir zur Hilfe; Herr, eile, mir zu helfen! (Ps 69, 2) (500 Tage Ablass (20))

In Gnaden wollest Du, o Herr, an diesem Tag (in dieser Nacht) uns ohne Schuld bewahren. (Aus dem Tedeum) (500 Tage Ablass (21))

Herr, vergilt uns nicht nach unseren Sünden, nicht nach der Größe unserer Missetaten! (Ps 102, 10) (500 Tage Ablass (23))

Herr, denke nicht an unsere früheren Sünden, um Deines Namens willen sei gnädig unserer Schuld! (Ps 78, 8 f.) (500 Tage Ablass (24))

Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, erbarme Dich unser! (500 Tage Ablass (26))

Von aller Sünde erlöse uns, Herr! (500 Tage Ablass (27))

Rette uns, Herr; wir gehen zugrunde! (500 Tage Ablass (31))

Dein Wille geschehe! (500 Tage Ablass (32))

Herr, mehre in uns den Glauben! (Lk 17,5) (500 Tage Ablass (38))

Mein Jesus, Barmherzigkeit! (Hl. Leonard v. Porto Mauritio) (300 Tage Ablass (70))

Gütiger Jesus, sei mir nicht Richter, sondern Erlöser! (Hl. Hieronymus Aemiliani) (300 Tage Ablass (71))

Jesus, Sohn Davids, erbarme Dich meiner! (500 Tage Ablass (73))

Jesus, Dir leb' ich - Jesus, Dir sterb' ich - Jesus, Dein bin ich im Leben und im Tode. Amen. (300 Tage Ablass (76))

Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. (Mt 16, 16) (500 Tage Ablass (79))

Jesus, sei mir Heiland und schenke mir Heil! (300 Tage Ablass (84))

Jesus Christus, mein Helfer und mein Erlöser! (Hl. Augustinus) (300 Tage Ablass (95))

Herr Jesus Christus, Du allein bist der Heilige, Du allein der Herr, Du allein der Höchste. (500 Tage Ablass (86))

Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünden der Welt; gib uns den Frieden! (300 Tage Ablass (89))

Lob und Dank sei ohne End, dem heiligen und göttlichen Sakrament! (300 Tage Ablass (136)) 3 Jahre Ablass vor dem hlst. Sakrament

Hochgelobt und gebenedeit sei das allerheiligste Sakrament des Altars von nun an bis in Ewigkeit! (300 Tage Ablass (135))

Wie der Hirsch verlangt nach der Wasserquelle, so verlangt meine Seele nach Dir, Gott. (500 Tage Ablass (153))

Komm, Herr, und zögere nicht länger! (500 Tage Ablass (154))

Der Leib unseres Herrn Jesus Christus bewahre meine Seele zum ewigen Leben. Amen. (500 Tage Ablass (157))

O Heiliges Kreuz, sei uns gegrüßt; Du unsere einzige Hoffnung bist! (500 Tage Ablass (187))

Liebreiches Herz meines Jesus, gib, dass ich immer mehr Dich lieb! (300 Tage Ablass (224))

Herz Jesu, glühend in Liebe zu uns, entzünde unsre Herzen in Liebe zu Dir! (500 Tage Ablass (225))

Herz Jesu, ich vertraue auf Dich. (300 Tage Ablass (226))

Jesus, sanftmütig und demütig von Herzen, bilde unser Herz nach Deinem Herzen! (500 Tage Ablass (227))

Heiligstes Herz Jesu, erbarme Dich unser! (500 Tage Ablass (242))

Heiligstes Herz Jesu, ich weihe mich Dir durch Maria. (300 Tage Ablass (238))

Jesus, Maria, Josef! (7 Jahre Ablass (274))

Heiliger Geist, Du lieber Gast meiner Seele, bleibe bei mir und gib, dass ich stets in Dir bleibe! (300 Tage Ablass (278))

Gott Heiliger Geist, erbarme Dich unser! (500 Tage Ablass (279))

Des Heiligen Geistes Gnade wolle den Sinn und das Herz uns erleuchten! (500 Tage Ablass (280))

Lass mich Dich preisen, heilige Jungfrau, gib mir Kraft wider Deine Feinde! (Aus dem Brevier) (300 Tage Ablass (293))

Maria, jungfräuliche Gottesmutter, bitte bei Jesus für mich! (300 Tage Ablass (305))

Maria, Mutter der Gnade, Mutter der Barmherzigkeit schütze uns vor dem Feinde und nimm uns auf in der Stunde des Todes! (300 Tage Ablass (307))

Gesegnet bist Du, Jungfrau Maria, vom Herrn, dem höchsten Gott, mehr als alle Frauen auf der Erde. (300 Tage Ablass (311))

Bitte für uns, heilige Gottesmutter, dass wir würdig werden der Verheißungen Christi! (300 Tage Ablass (314))

Heilige Maria, Mutter Gottes und Jungfrau, bitte für mich! (300 Tage Ablass (315)

Maria ohne Sünde empfangen, bitte für uns, die wir zu Dir unsere Zuflucht nehmen! (300 Tage Ablass (357))

Gepriesen sei die heilige, unbefleckte Empfängnis der seligen Jungfrau und Gottesmutter Maria! (300 Tage Ablass (356))

Süßes Herz Mariä, sei meine Rettung! (300 Tage Ablass (386))

Herr, sende Arbeiter in Deine Ernte! (Aus dem Missale) (500 Tage Ablass (606))

Jesus, Maria, Josef, euch schenke ich mein Herz und meine Seele. Jesus, Maria, Josef, stehet mir bei im letzten Streit. Jesus, Maria, Josef, lasset meine Seele mit euch in Frieden scheiden! (7 Jahre Ablass für jede Anrufung (636))

Lass uns, Sankt Josef, durchs Leben schuldlos gehen, unter deinem Schutze uns stets geborgen sein! (300 Tage Ablass (458))

Anblick der heiligen Hostie: Mein Herr und mein Gott! (7 Jahre Ablass, wenn man die Anrufung verrichtet beim Anblick der heiligen Hostie bei der heiligen Wandlung oder während sie feierlich ausgesetzt ist. Vollkommener Ablass wöchentlich, wenn man dies jeden Tag tut. (133))

Kreuzzeichen

So oft man ein Kreuzzeichen mit Weihwasser macht und dabei die Worte: Im Namen des Vaters usw. spricht, wird ein Ablass von 7 Jahren gewährt (678))

Rosenkranz

So oft die Gläubigen den dritten Teil des Rosenkranzes beten (d.h. 5 Gesätze), wird ihnen ein Ablass von 5 Jahren gewährt, ein vollkommener Ablass, wenn sie es einen ganzen Monat jeden Tag tun (395a)
An den Rosenkranz kann jeder bevollmächtigte Priester folgende Ablässe segnen:
1. An das Kreuzchen (und an jedes andere Kruzifix) einen vollkommenen Ablass für die Sterbestunde, wenn man dann den Namen Jesus reumütig anruft.
2. An die Perlen:
a) Kreuzherrenablass, für jedes Vaterunser oder Gegrüßet seist Du, Maria, 500 Tage Ablass
b) Päpstliche Ablässe
c) Brigittenablässe, 100 Tage Ablass an jede Perle
d) Dominikanerablässe, 100 Tage an jede Perle, wenn ein ganzes Gesätz gebetet wird und man in der Rosenkranzbruderschaft ist.
Wer am Kommuniontage vor dem Allerheiligsten im Tabernakel den Rosenkranz (5 Gesätze) betet, gewinnt durch jedes Rosenkranzgebet einen vollkommenen Ablass.

Kreuzweg

So oft man den Kreuzweg in reumütiger Gesinnung geht, wird ein vollkommener Ablass gewährt, ein weiterer vollkommener Ablass, wenn man am gleichen Tag die hl. Kommunion empfängt. (194)
Kranke, die rechtmäßig verhindert sind, den Kreuzweg zu gehen, können dieselben Ablässe gewinnen, wenn sie ein geweihtes Kruzifix (Rosenkranzkreuzchen) in der Hand halten und in reumütiger Erinnerung an das Leiden Christi 20 Vaterunser, 20 Gegrüßet seist Du, Maria, und 20 Ehre sei dem Vater beten.

Imprimatur Steyl, die 2 m. Nov. 1953, P. Paul Erdmann, l.c. - Steyler Verlagsbuchhandlung, Kaldenkirchen (Rhld.)

Donnerstag, 20. September 2007

Ein Lobgebet der Mutter mit den Worten des Sohnes und des Sohnes mit den Worten der Mutter

sanctissimi cordi iesu et immaculatam cordis mariaeAm 16. März 1923 erschien die Muttergottes der ehrw. Schwester Josefa Menendez:
Du wolltest mich um etwas bitten? Was möchtest du?
Schwester Josefa möchte wissen, wie sie beten soll, um dem Herzen Jesu am meisten zu gefallen.
Ich werde es dich lehren! Liebe und Demut gefallen meinem Sohn am besten. Schreibe also:
"O guter und geliebter Jesus, wärest Du nicht mein Heiland, so wagte ich es nicht, zu Dir zu kommen! Doch Du bist mein Heiland und mein Bräutigam, und Dein Herz liebt mich mit so inniger und starker Liebe, wie kein anderes Herz lieben kann.
Ich möchte Deine Liebe zu mir erwidern. Hätte ich auch, Du meine einzige Liebe, die Glut der Seraphim, die Reinheit der Engel und Jungfrauen, die Heiligeit der Seligen, die Dich im Himmel besitzen und verherrlichen, um Dir all dies darzubringen, so wäre es noch zu wenig, um Deine Güte und Barmherzigkeit zu loben. Deshalb bringe ich Dir mein elendes Herz mit all seinem Elend, seinen Schwächen und seinem guten Willen dar, so wie es ist. Reinige es in Deinem Herzblute, wandle es um und entflamme es mit wahrer und glühender Liebe. Dann wird ein armes Geschöpf wie ich, das so unfähig zum Guten und so geneigt zum Bösen ist, Dich lieben und verherrlichen wie die flammenden Seraphim.
Ich bitte Dich endlich, mein liebster Jesus, mir die Heiligkeit Deines Herzens zu schenken, oder vielmehr, mich in Dein göttliches Herz zu versenken, damit ich in Ihm dich liebe, Dir diene, Dich verherrliche und mich darin verliere für alle Ewigkeit.
Ich bitte Dich um diese Gnade für alle, die mir lieb und teuer sind. Gib, dass sie Dir den Ruhm und die Ehre erweisen, die meine Sünden Dir geraubt haben!"
Darauf bittet Josefa ihre so gütige himmlische Mutter um ein Stoßgebetlein, da sie bei der Arbeit oft wiederholen könne.
Sag Ihm immer wieder diese Worte, die Er gern hört: "Lieber Herr und Gott, mach mein Herz zur Flamme, die in reiner Liebe für Dich brennt!"
Und jeden Abend, bevor ihr zur Ruhe geht, wiederholt Ihm mit viel Ehrfurcht und Vertrauen das Gebet:
"Jesus, Du kanntest mein Elend schon, als Du Deine Augen auf mich richtetest, und hast doch Deinen Blick nicht abgewandt, sondern mich darum noch inniger und zärtlicher geliebt. Verzeih mir, dass ich Deiner Liebe heute so schlecht entsprochen habe! Ich flehe Dich an, mir zu verzeihen und meine Werke in Deinem göttlichen Blute zu reinigen. Es schmerzt mich tief, Dich beleidigt zu haben, weil Du unendlich heilig bist. Ich bereue es aus ganzem Herzen und verspreche Dir, alles zu tun, was mir möglich ist, um nicht mehr in die gleichen Fehler zurückzufallen."

Am 26. August 1923 wollte Jesus diese zarte Aufmerksamkeit Seiner heiligsten Mutter durch folgende Begegnung mit Schwester Josefa erwidern:
Josefa, ist es wahr, dass du gerne ein Gebet wüßtest, das Meiner Mutter große Freude macht? Nun, so schreibe:
"O liebevollste Mutter, reinste Jungfrau, Mutter meines Erlösers! Sei gegrüßt mit der innigsten Liebe, die ein Kinderherz für Dich haben kann.
Ja, Mutter, ich bin Dein Kind, und weil meine Ohnmacht so groß ist, mache ich mir die Liebesglut aus dem Herzen Deines göttlichen Sohnes zu eigen; mit dieser Liebe grüße ich dich als die Allerreinste, die nach dem Wohlgefallen des dreimal heiligen Gottes geschaffen ist.
Du bist ohne Makel der Erbsünde empfangen, frei von jeder Verderbnis, und allen Regungen der Gnade immer treu gewesen. Dadurch hast Du Dir so große Verdienste erworben, dass Du über alle Geschöpfe erhoben wurdest.
Zur Mutter Jesu Christi auserwählt, hast Du Ihn wie in einem ganz reinen Heiligtum behütet, und Er, Der gekommen ist, der Welt das Leben zu schenken, hat aus Dir das Leben genommen und Seine Nahrung empfangen.
O unvergleichliche Jungfrau! Unbefleckte Jungfrau! Wonne der heiligsten Dreieinigkeit! Dich bewundern die Engel und Heiligen, Du Freude der Himmel!
Du Morgenstern! Du blühender Rosenstrauch, schneeweiße Lilie... Du verschlossener Garten, nur zur Freude des himmlischen Vaters bepflanzt...
Du bist meine Mutter, weiseste Jungfrau, kostbare Arche, die alle Tugenden umschließt! Du bist meine Mutter, mächtigste Jungfrau, gütigste Jungfrau, getreue Jungfrau! Du bist meine Mutter, Zuflucht der Sünder! Ich grüße Dich und ich freue mich, dass der Allmächtige Dir so viele Gaben geschenkt hat und Dich mit so vielen Vorzügen krönte.
Sei gebenedeit und gelobt, Mutter meines Erlösers, Mutter der armen Sünder! Hab Erbarmen mit uns und birg uns unter Deinem mütterlichen Schutz.
Ich grüße Dich im Namen aller Menschen, aller Heiligen und aller Engel!
Ich möchte Dich lieben mit der Glut der liebentflammten Seraphim, und da dies noch zu wenig ist, um mein Verlangen zu stillen, so grüße und liebe ich Dich durch Deinen göttlichen Sohn, Der mein Erlöser, mein Heiland, mein Vater und mein Bräutigam ist.
Ich grüße Dich mit der Heiligkeit der anbetungswürdigen Dreieinigkeit, mit der Reinheit des Heiligen Geistes... Mit diesen göttlichen Personen benedeie ich Dich und möchte Dir ewiglich ein reines Lob darbringen.
O unvergleichliche Jungfrau! Segne mich, weil ich ja Dein Kind bin. Segne alle Menschen! Beschütze sie und bitte für sie beim allmächtigen Gott, Der Dir nichts verweigern kann. Liebste Mutter! Ich grüße Dich Tag und Nacht, in der Zeit und in der Ewigkeit."
Nun, Josefa, lobe die Mutter mit den Worten des Sohnes und den Sohn mit den Worten der Mutter.
Niemals - sagte Josefa - habe ich Sein Herz in solcher Flammenglut gesehen und niemals eine solche Begeisterung im Klang Seiner Stimme vernommen.

(Auszug aus dem Buch: "Die Liebe ruft", 672 Seiten.)
Nihil obstat: Dr. A. Cottier, librorum censor. Imprimatur: Friburgi Helv., die 16 februarii 1952. L. Waeber, vic. gen.

Gebetserhörungenmelde man:
Deutschland: Kloster St. Adelheid, Pützchen / Beuel a. Rh.
Österreich: Herz-Jesu-Kloster, Rennweg 31, Wien 3
Schweiz. Kanisiuswerk-Marienheimm Freiburg, Jolimont 22
Schriften über die Botschaften des Herzens Jesu an Schwester Josefa Menéndez erhältlich beim: Kanisius-Verlag, Freiburg / Schweiz - Konstanz / Baden - München 23.

Mittwoch, 19. September 2007

Gebet zum heiligen Erzengel Michael

Archangel MichaelHeiliger Erzengel Michael, du ruhmreicher Führer der himmlischen Heerscharen, steh uns zur Seite in dem schweren Kampf, den wir führen müssen wider die Fürsten und Mächte, die Beherrscher dieser finsteren Welt, wider die bösen Geister!
Komm den Menschen zu Hilfe! Gott hat sie unsterblich erschaffen, hat sie gestaltet nach seinem Bild und Gleichnis, hat sie um teuren Preis der Herrschaft des Teufels entrissen. Mit dem Heere der heiligen Engel schlage heute aufs neue die Schlacht des Herrn, so wie du einst gegen Luzifer, das Haupt der Rebellen, und gegen seinen Anhang, die abtrünnigen Engel, gestritten hast. Sie konnten dir nicht widerstehen, für sie war kein Platz mehr im Himmel. Der ungetreue Engel wurde in einen Engel der Finsternis verwandelt und samt seinem Anhang in den Abgrund gestürzt. Er schweift heute aufs neue über die Erde, uns zu verderben. Dieser Feind und Mörder von Anbeginn hat sich wieder erhoben. Er nimmt die Gestalt eines Lichtengels an und schleicht mit dem ganzen Schwarm der bösen Geister umher, die Erde in seine Gewalt zu bringen, den Namen Gottes und seines Gesalbten auszulöschen, die Seelen, die für die ewige Herrlichkeit geschaffen sind, zu rauben, zu morden und sie ins ewige Verderben zu stürzen. Die böse Schlange gießt wie einen schmutzigen Strom über die verblendete, verkommene Menschheit das Gift ihrer Bosheit aus, den Geist der Lüge, der Gottlosigkeit und Lästerung, den Pesthauch der Unreinheit und aller schändlichen Laster. Hinterlistige Gegner haben die Kirche, die Braut des makellosen Lammes, überhäuft mit Bitterkeit, getränkt mit Wermut. Nach ihren heiligsten Gütern haben sie ruchlos die Hand ausgestreckt. Darum erhebe dich, unüberwindlicher Heerführer, komm dem Volke Gottes zu Hilfe wider die Anstürme der bösen Geister und gib uns den Sieg! Amen.

Archangel MichaelHeiliger Michael, du warst der erste Streiter für die Königsherrschaft Christi, bitt für uns!
Heiliger Erzengel Michael, schütze uns im Kampf, lass uns nicht zugrunde gehen im schrecklichen Gericht! (300 Tage Ablass)
  1. O unbesiegter Gottesheld, Sankt Michael! Komm uns zu Hilf', zieh mit zu Feld! Hilf uns hie ringen, den Feind bezwingen, Sankt Michael!
  2. Wie jauchzte dir der Engel Heer, Sankt Michael! "Wer ist wie Gott? Gott gebt die Ehr!" Hilf uns hie ringen, den Feind bezwingen, Sankt Michael!
  3. Mit deiner Kraft, o starker Held, Sankt Michael! Komm uns zu Hilf im Streit der Welt! Hilf uns hie ringen, den Feind bezwingen, Sankt Michael!
  4. Schütz uns vor Krieg und Hungersnot, Sankt Michael! Vor allem, was verbogen droht! Hilf uns hie ringen, den Feind bezwingen, Sankt Michael!

Den Gläubigen, die in frommer Gesinnung Gebete zu Ehren des hl. Erzengels Michael verrichten, mit dem Vorsatz, dieses 9 Tage hintereinander zu tun, wird an jedem Tag einmal ein Ablass von 5 Jahren gewährt; ein vollkommener Ablass unter den gewöhnlichen Bedingungen nach Abschluss der Novene. Als Zeitpunkt empfehlen sich die 9 Tage vor der Vigil der Michaelsfeste bis zu deren Oktav, nämlich vom 7. - 15. Mai und vom 28. September bis 6. Oktober.

Nihil obstat: Jul. Desfossez, libr. cens. Imprimatur: Friburg Helv., 17 sept. 1949, L. Waeber, vic. gen. - Kanisiuswerk, Freiburg/Schweiz.

Freitag, 14. September 2007

Sühnesamstag zum Unbefleckten Herzen Mariä

V: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, Amen. -
Der Sühnesamstag Unserer Lieben Frau von Fatima - er sei begonnen mit dem Sühneopfer Jesu Christi!

Confiteor...
Ich bekenne Gott dem Allmächtigen, der seligen, allzeit reinen Jungfrau Maria, dem hl. Erzengel Michael, dem hl. Johannes dem Täufer, den hll. Aposteln Petrus und Paulus, allen Heiligen, und dir, Vater, dass ich viel gesündigt habe in Gedanken, Worten und Werken, durch meine Schuld, durch meine Schuld, durch meine übergroße Schuld.
Darum bitte ich die selige, allzeit reine Jungfrau Maria, den hl. Erzengel Michael, den hl. Johannes den Täufer, die hll. Apostel Petrus und Paulus, alle Heiligen und dich, Vater, für mich zu beten bei Gott, unserem Herrn.

I: Wir treten hin - zum Hohaltar der Gnade.
II: Da wird gesühnt der Menschen Schuld - da finden alle - Gottes Huld.
I: Nach Sühne schreit - der Menschheit Sündennot!
II: Nach Sühne schreit - auch unsre eigene Not!
I: Maria! Hilf uns sühnen, - hilf uns beten!
Maria! - hilf uns zum Altare treten!
Maria! - bitt für uns zu Gott!
II: Hilf uns die Sünden zu beweinen, dass wir mit reinem Herzen erscheinen -
A: Du Unbeflecktes Mutterherz - o bitt für uns zu Gott!

Lied: O unbefleckt empfangnes Herz...

Evangelium

Angel, FatimaV: Der Engel spricht: Mein Gott, ich glaube an Dich, ich bete Dich an, ich hoffe auf Dich, ich liebe Dich. Ich bitte Dich um Verzeihung für alle, die nicht an Dich glauben, Dich nicht anbeten, nicht auf Dich hoffen und Dich nicht lieben.
I: O Gott, - wir wollen gerne - vor Dir knien und ruhn - für jene, - die es nicht einmal - am Sonntag tun!
II: Groß ist - die Sünde unsrer Zeit! - Zum Himmel schreit - die Glaubenslosigkeit!
I: O Gott - wir glauben - mehre unsern Glauben!
II: Wir glauben Dir für jene, die nicht glauben!
I: Dein Herz, - o Jesus, - steht uns allen offen - Und doch so viele, - die nicht auf Dich hoffen.
II: Wir hoffen, - Herr, - auf Dich - vermehre unsre Hoffnung!
I: Wir hoffen fest auf Dich - für jene, - die nicht hoffen!
II: Und eine Sünde - hat Dein Herz getroffen: soviele, - die noch kalt geblieben -
I: Sowenig, - die Dir danken - und Dich lieben!
II: Wir lieben Dich - o mehre unsre Liebe!
A: Wir lieben Dich für jene, - die nicht lieben! Wir stehen treu zu Dir - für alle, - die sich Deiner schämen!
I: Groß ist - der Menschheit Sünde!
II: Noch größer aber ist - die Sühne!
I: Sühne - dem Herzen Jesu - und Mariä!
A: Ave - Maria !!
II: Du unbeflecktes Herz - sei unsertwegen - allen Menschen - eine gute Mutter!
A: Du treues Mutterherz - führ alle hin - zu Jesus!

Opferung

V: Unsere Liebe Frau von Fatima spricht: Betet, betet, und bringt viele Opfer für die Sünder. Denn es kommen viele in die Hölle, weil sich niemand für sie opfert und für sie betet.
I: Wir opfern Dir, - o Vater, - Brot und Wein - Sie werden bald - der liebe Jesus sein.
II. Wir opfern Dir - in diesen Gaben auch alles, - was wir sind - und haben.
A: Durchs unbefleckte Herz Mariä!
I: Wir opfern Dir - das Treusein dieser Woche - wir schenken Dir - die kleinen Siege dieses Tag's.
A: Durchs unbefleckte Herz Mariä!
II. Wir bringen heut' das Opfer, - nie zu klagen - und alles Schwere - mutig zu ertragen -
I: Durchs unbefleckte Herz Mariä!
II: Wir opfern Dir - die Leiden aller Menschen, besonders Deiner Priester!
A: Durchs unbefleckte Herz Mariä!

Lied: Stern im Lebensmeere...

Wandlung

V: Der Engel hob den Kelch mit der Hostie empor und forderte die drei Hirtenkinder auf, zu beten: Heiligste Dreifaltigkeit, Vater, Sohn und Heiliger Geist, ich bete Dich aus tiefster Seele an und opfere Dir den kostbaren Leib, das Blut, die Seele und die Gottheit unseres Herrn Jesus Christus auf, der auf allen Altären der ganzen Welt gegenwärtig ist, zur Genugtuung für die Schmähungen, durch die er selbst beleidigt wird; durch die unendlichen Verdienste des heiligsten Herzens und die Fürsprache des unbefleckten Herzens Mariä bitten wir für die armen Sünder.
A: Wir grüßen Dich, - o Jesus. Du bist nun unser Opfer - an den Vater.
I: Verwandelt sind nun - unsere Gaben - verwandelt alles, - was wir sind - und haben.
V: Maria spricht: Die Menschen sollen sich bessern, und um Verzeihung ihrer Sünden bitten.
II. Schone, - o Herr, - Deines Volkes, - das Du erlöst hast - durch Dein kostbares Blut!
A: Schone, - o Herr, - schone Deines Volkes, das Du errlöst hast - durch Dein kostbares Blut!
I: Wir beten an - Dich, höchstes Gut, - für alle, - die Dein heil'ges Blut - vergeblich überströmte.
II: Wir danken Dir - Du Herz voll Glut, - für all der Gnaden tiefe Flut, - die je aus Dir geflossen.
I: Wir preisen Dich, - o Jesu Herz, - dass Du Mariens Mutterherz - zur Rettung uns gegeben!
II: O Jesus, - verzeih uns unsre Sünden, - bewahr uns vor der Hölle, - führ' alle Seelen - in den Himmel, - besonders die Bedürftigsten!
I: Lass alle Menschen - Dein Erbarmen finden - um unsrer Sühne willen!
II: Lass alle Menschen - Gotteskinder sein - um unsres Dankes willen!
A: Zieh alle Menschen - an Dein mildes Herz - um unsrer Liebe willen!
Durch Maria!

Lied: Dem Herzen Jesu singe...

V: Maria klagt: Sie sollen den Herrn nicht mehr beleidigen, der schon zu viel beleidigt wurde!
A. Jesus! - Wir wollen Dich trösten - durch unsere Liebe!
V: So schamlos die Menschen Deine Liebe verachten -
A: So innig und begeistert wollen wir - Dein Heilandsbild betrachten!
V: So sehr Dich die Menschen betrüben -
A: So sehr wollen wir Dich lieben!
V: So tief sie Deine Liebe mit Undank lohnen -
A: So tief sollst Du - in unseren Herzen wohnen!

Sühne-Kommunion

V: Und der Engel sprach zu den Kindern: Nehmet hin den Leib und das Blut Jesu Christi, die von den undankbaren Menschen furchtbar beleidigt werden!
A: An unsern warmen Herzen - da find'st Du Liebe für die Schmerzen! Da soll Dein Tabernakel sein, Dein Heiligtum, geschmückt und rein! Da wollen wir Dich heimwärts tragen - bis alle Herzen für Dich schlagen!
V: Ehre, Liebe, Sühne dem heiligsten Herzen Jesu -
A: Und dem unbefleckten Herzen Mariä!
V: Rosenkranzkönigin - segne unsere Herzen -
A: Dass wir dich lieben!
V: Rosenkranzkönigin - heilige unsere Herzen -
A: Dass wir Jesus nie mehr betrüben!
V: Du unbeflecktes Herz Mariä - teile uns Deine Gnadenschätze aus - schenk uns den Frieden!A: Schenk uns - den Frieden!

Ite, Missa est!

V: Unsere Liebe Frau von Fatima spricht: Wollt ihr euch Gott schenken, bereit, jedes Opfer zu bringen und jedes Leiden anzunehmen, das er euch schicken wird, als Sühne für die vielen Sünden, durch die die göttliche Majestät beleidigt wird, um die Bekehrung der Sünder zu erlangen und als Genugtuung für die Flüche und alle übrigen Beleidigungen, die dem unbefleckten Herzen Mariä zugefügt werden?
A: Ja, das wollen wir!
V: Wollt ihr heute besondere Sühne leisten und auch freiwillige Opfer bringen?
A: Ja, das wollen wir!

Fatima-Lied: Wir preisen Dich...

Mit kirchlicher Druckerlaubnis.

Dienstag, 4. September 2007

Allgemeines DANK-Gebet

Himmlischer Vater, DU bist die ewige Liebe,
Deine Allmacht, Weisheit und treusorgende Vatergüte ist unermesslich,
Deine Liebe und Barmherzigkeit ohne Grenzen,
Deine Gnaden und Wohltaten unerschöpflich.
Täglich beschenkst Du uns mit überreichen Gaben.
Täglich wollen wir Dir danken.
Von Dir allein kommt alles Gute, und nichts ist gut außer Dir.
Darum sei Dir von allen Geschöpfen Himmels und der Erde ewig Preis und Dank gesagt.
Unser Dank, vereint mit allen Engeln und Heiligen, soll nie enden, bis wir Dich einst loben und preisen dürfen in Deiner ewigen Herrlichkeit. Amen.

Wir wollen Gott dem allmächtigen Vater ewigen, herzinnigen Dank sagen für Seinen eingeborenen Sohn Jesus Christus, unseren göttlichen Erlöser.
Alle: Wir danken von ganzem Herzen!
Danken wollen wir unserem lieben Heiland für sein Ja in seiner bitteren Ölbergsnacht, wo Er unsere vielen Sünden auf Sich nahm und Er, der Reinste unter den Menschenkindern, als Gottessohn, all unsere Schuld zu tilgen verlangte, vor Seinem und unserem Himmlischen Vater, durch Sein qualvolles Leiden und Sterben, um uns dadurch die ewige Seligkeit zu erwerben.
Alle: Wir danken von ganzem Herzen!
Danken wollen wir dem Heiligen Geist, der uns zur Erkenntnis der Wahrheit führt.
Alle: Wir danken von ganzem Herzen!
Danken wollen wir für unsere liebe Himmelsmutter, die Unbefleckte Empfängnis und Gottesmutter Maria, unserem vollkommensten Vorbild des christlichen Lebens, unserer Miterlöserin, Mittlerin und Fürsprecherin und für Ihre unermessliche große Liebe und Barmherzigkeit zu uns Menschen.
Alle: Wir danken von ganzem Herzen!
Danken wollen wir unserem ewigen Hohenpriester Jesus Christus für das Priestertum, das Er uns geschenkt hat, als Vermittlung zwischen Gott und den Menschen.
Alle: Wir danken von ganzem Herzen!
Danken wollen wir für das Ja zu unserem Leben und für die heilige Taufe, durch die wir zu Kindern Gotts und Erben des Himmels geworden sind.
Alle: Wir danken von ganzem Herzen!
Danken wollen wir Jesus für die liebevolle Verzeihung all unserer Sünden im heiligen Bußsakrament.
Alle: Wir danken von ganzem Herzen!
Danken wollen wir Jesus für alle Heiligen Messen und seine gnadenreiche Seelenspeise.
Alle: Wir danken von ganzen Herzen!
Danken wollen wir für das Sakrament der heiligen Firmung, wo Er uns zu Streitern Christi ausgerüstet hat.
Alle: Wir danken von ganzem Herzen!
Danken wollen wir für unsere guten Schutzengel, unsere getreuen Ermahner und liebevollen Beschützer.
Alle: Wir danken von ganzem Herzen!
Danken wollen wir für unsere Fürsprecher am Throne Gottes und ihre große Hilfsbereitschaft.
Alle: Wir danken von ganzem Herzen!
Herzinnigen Dank unserer lieben Himmelsmutter für Ihre Sühneleistung als Ersatz für unsere Undankbarkeit.
Alle: Wir danken von ganzem Herzen!
Danken wollen wir der Heiligsten Dreifaltigkeit, unserer lieben Himmelsmutter und allen Mächten des Himmels, für die wunderbare Führung und Kraft, mit der wir im Weinberg unseres lieben Herrn und Heilandes arbeiten dürfen.
Alle: Wir danken von ganzem Herzen!
Danken wollen wir der Heiligsten Dreifaltigkeit für unsere Eltern und christlichen Erzieher, für unsere Gesundheit, für unsern Arbeitsplatz und für alle segensreichen Krankheiten.
Alle: Wir danken von ganzem Herzen!
Danken wollen wir für alle Gnaden der Liebe, Demut, Geduld, Sanftmut, Ruhe, Dankbarkeit, Gottesfurcht, Weisheit, Ergebung, Enthaltsamkeit, Kraft, Reinheit, des Schweigens und der Heiligkeit.
Alle: Wir danken von ganzem Herzen!
Danken wollen wir dem großen Gott für alle Freunde, die uns in Freud und Leid zur Seite stehen.
Alle: Wir danken von ganzem Herzen!
Danken wollen wir für alle Feinde und Widerwärtigkeiten, an denen wir uns den Himmel verdienen dürfen, indem wir sie lieben wie unser Heiland sie geliebt hat.
Alle: Wir danken von ganzem Herzen!
Danken wollen wir dem unendlich barmherzigen Gott, dass wir für andere danken dürfen, die nicht danken und zur Rettung der Seelen beitragen dürfen.
Alle: Wir danken von ganzem Herzen!
Danken wollen wir der Heiligsten Dreifaltigkeit, dass die armen Seelen uns helfen dürfen und wir ihnen zur Abkürzung ihrer Leiden im Fegfeuer.
Alle: Wir danken von ganzem Herzen!
Danken wollen wir der Heiligsten Dreifaltigkeit für die große Liebe zu uns, trotz unserer großen Sündhaftigkeit.
Alle: Wir danken von ganzem Herzen!
Danken wollen wir, dass der unendlich große Gott wünscht, dass wir IHN lieben, trotz unserer armseligen Wenigkeit, wo wir IHN so schrecklich und so viel beleidigen.
Alle: Wir danken von ganzem Herzen!
Danken wollen wir allen, die uns verhelfen werden zu einer glückseligen Sterbestunde.
Alle: Wir danken von ganzem Herzen!

Nicht kann, o Herr, ich danken Dir genug,
es soll Dir danken jeder Atemzug,
es soll Dir danken jeder Herzensschlag
bis zu dem letzten Schlag am letzten Tag.
Es soll Dir danken jeglicher Gedanke.

O könnt' ich danken Dir genug,
lobpreisen sollen Dich alle Deine Werke,
glorreich und hocherhaben in Ewigkeit. Amen.

O Maria, unsere liebe Mutter, hilf uns für alle Gnaden danken.
Wir danken Dir!
All Ihr lieben Engel und Heiligen, helft uns danken am Throne der göttlichen Barmherzigkeit.

Heiliger, gerechter und dreieiniger Gott, Du siehst mit Wohlgefallen auf jene herab, die Dir von Herzen dankbar sind und belohnst sie dafür reichlich mit Wohltaten. In Deiner göttlichen Barmherzigkeit verzeihe allen, die sich ihrer großen Dankesschuld nicht bewusst sind. Nimm unseren geringen Dank an, und vervollkommne ihn durch den ewigen Dank unseres lieben Herrn und Heilandes und unserer lieben Himmelsmutter an Dich, o liebender Vater, zur Sühne für die undankbare Menschheit, zur größeren Ehre des Dreieinigen Gottes und zum Heile unserer Seelen. Amen.

O mein Jesus, ich empfehle mich in Dein göttliches Herz, ich versenke mich in Deine unergründliche überströmende Barmherzigkeit, ich übergebe mich ganz und gar Deiner Liebe und Deiner väterlichen Treue.
Ich bitte Dich, o mein Jesus, Du mögest Dich Deinem Vater zum Ersatz anbieten für alle Zeit, die ich armer Sünder in Deinem Dienste verloren habe. Sei Du Deinem Vater ein vollkommenes Opfer für mein armes undankbares Leben. Bedecke mit Deiner großen Barmherzigkeit alle meine Sünden und Undankbarkeiten und bilde mich durch die Macht Deiner Gnade ganz nach Deinem heiligen Willen. Amen.

Mittwoch, 22. August 2007

Das Angelus-Läuten und das Beten des "Der Engel des Herrn"

Im Jahre 1956, also zur Zeit des "Ungarnaufstandes" wurde von der "Zentrale der Erzbruderschaft der Ehrenwache des heiligsten unbefleckten Herzens Mariens", München 22 - Hildegardstraße 19/0, folgenden Rundbrief in Form eines 12-seitigen Heftchens an alle "Ehrenwächter" versandt:

Liebe Ehrenwächter!
Mit dem seraphischen Friedensgruß: "Der Herr schenke Euch Seinen Frieden!" begrüße ich Euch recht herzlich.
Viel zu lange ist es her, dass Ihr von uns ein Wort der Aneiferung und Ermunterung erhalten habt. Aber anläßlich der "Fünfhundertjahrfeier des Mittagsläutens" sollt Ihr wieder einen Rundbrief erhalten. Er handelt über eine unserer Ehrenpflichten, das gute Beten des "Engel des Herrn". Nehmt ihn gut auf und seid und bleibet Beter und Apostel des "Engel des Herrn"!Dreimal am Tag erschallt von allen Minaretts in muselmännischen Landen der Gebetsruf "Gott ist groß und groß ist Mohammed, sein Prophet". Und was geschieht beim Vernehmen dieses Gebetsrufes? Jeder Muselmann fällt in die Knie, verneigt sich siebenmal gen Mekka bis zum Boden, wiederholt den Lobspruch auf der Straße, im Café oder wo immer ihn der Gebetsruf trifft. - Dreimal am Tag erklingt in katholischen Landen die Gebetsglocke, morgens, mittags, abends. Und was geschieht? - Ja, was geschieht?
Das Morgen- und Abendläuten ist zu verschiedenen Zeiten aufgekommen, hatte aber nicht von Anfang an die einheitliche Bedeutung des Marienlobes. Das mittägige Gebetsläuten aber hat in schicksalsschwerer Stunde vor genau 500 Jahren Papst Calixt III. angeordnet, auf dass beim Klang der Gebetsglocke alle Christen sich vereinigten in heißem Flehgebet, um Gottes Schutz und Segen auf die bedrohte Christenheit herabzurufen. Damals hat Papst Calixt III. drei Vaterunser und drei Ave Maria angeordnet. Mittlerweile hat sich die Gewohnheit gebildet, jeweils morgens, mittags und abends beim Läuten der Gebetsglocke den "Engel des Herrn" zu beten. Deshalb heißt man heute das dreimalige Läuten das "Angelus-Läuten". Leider hören viele Katholiken im Drange der Geschäfte, im Rattern der Motorräder, im Hupen der Autos, im Heulen der Sirenen, auch aus Gleichgültigkeit das Angelus-Läuten nicht mehr. "
Zur Sühne und Ersatzleistung für so viele, welche den Engel des Herrn nicht beten, sollen die Ehrenwächter dieses kostbare Gebet keinen Tag unterlassen." (Handbüchlein)
So obliegt uns Ehrenwächtern anläßlich der fünften Zentenarfeier des Mittagsläutens die heilige Aufgabe, nicht bloß selber den Engel des Herrn wieder treu zu beten, sondern auch in unserer Umgebung das Angelus-Beten wieder neu zu beleben. Dazu soll dieser Jubiläumsrundbrief aneifern, dass wir den Engel des Herrn überhaupt wieder beten, dass wir ihn gut beten, und ihn beten zur Beschwörung der bolschewistischen (islamischen) Gefahr und für alle unter dem bolschwistischen (islamischen) Joch Seufzenden; das ist das heutige große Anliegen. Dazu sollen uns bewegen:
1. Die fünfte Zentenarfeier des päpstlichen Rundschreibens Calixt III. über das Beten.
2. Der gloriose Sieg der Christen über die Türken (Mohammedaner, den Islam) bei Belgrad.
3. Die gegenwärtige Not.
Und Du Maria mit dem Kinde lieb, uns allen Deinen Segen gib!

I.
Die 5. Zentenarfeier des pästlichen Rundschreibens Papst Calix III. 29.6.1456

Damals hat der Türkenkaiser Mohammed II. seinen Entschluss, dem christlichen Abendland den Todesstoß zu versetzen, kundgetan. Das war keine Großtuerei; denn drei Jahre zuvor hatte er das oströmische Reich mitsamt seiner Hauptstadt Konstantinopel erobert, die Hagia Sophia, die Hauptkirche der Stadt, zur Moschee erklärt, das Kreuz auf ihrer Kuppel entfernt und darauf den Halbmond errichtet. Die christlichen Fürsten hatten den oströmischen Kaiser Konstantin XI. total im Stiche gelassen, sogar den Türken um des klingenden Geldes willen unterstützt. Vor dem Widerstand des Westens brauchte also Mohammed II. wahrlich nicht zu bangen. Am Vordringen nach den christlichen Kernlanden stand ihm nur Ungarn mit seinem Kriegshelden Huniadi entgegen. Zwangsläufig mußte daher Mohammeds II. Kriegsziel die Niederzwingung Ungarns und seiner Grenzfeste Belgrad sein. Dieser Riesengefahr stand Ungarn allein, auf sich gestellt, gegenüber. Die Kurzsichtigkeit der europäischen Fürsten gegenüber dieser gewaltigen Bedrohung von Osten her war katastrophal. Nur auf den Papst konnten die Ungarn hoffen. Papst Nicolaus V. (1447-1455) ließ einen Kreuzzug predigen und schickte dazu als seinen besonderen Legaten den hl. Johannes von Kapistrano, einen Franziskaner der strengen Observanz, einen feurigen Prediger und großen Wundertäter, zum Kaiser Friedrich III. Nach dem raschen Tod Nicolaus' V. bestätigte auch sein Nachfolger Papst Calixt III. (1455 bis 1458) den hl. Kapistran als seinen Legaten und rief die ganze Christenheit zur Hilfeleistung auf. Der hl. Johannes Kapistran beschwor auf den Fürstentagen zu Frankfurt (1454) und zu Wiener-Neustadt (1455) die versammelten Fürsten zu helfen, aber vergebens.
Am 7.4.1456 gelangte die Schreckenskunde nach Ungarn, Mohammed II. sei mit einer Riesenkriegsmacht im Anzug; am 27.6.1456 kam ein Hilfeschrei Huniadis, des heldenhaften ungarischen Feldherrn. Die Gefahr für den christlichen Westen war riesengroß.
In dieser kritischen Lage nahm der Papst seine Zuflucht zu den überirdischen Gewalten und veröffentlichte am 29.6.1456 sein Rundschreiben über das Gebet. Darin ordnete er das tägliche Mittagsläuten an, wodurch die ganze Christenheit an die Riesengefahr erinnert und zu Gebet und Buße aufgerufen werden sollte. Er wies darauf hin, wie das vertrauensvolle, beharrliche Gebet schon oft auch den Sieg der Beter im Waffengang gebracht habe: Moses betete, und Amalek ward geschlagen. Judith betete und fastete, und verlangte gleiches vom ganzen Volke, und das Riesenheer des Holofernes ward völlig aufgrieben. Ezechias betete, und ein Engel Gottes vernichtete das Heer des Assyrerkönigs Sennacharib. Judas, der Makkabäer, betete, und ein glänzender Sieg über eine vielmals größere Übermacht war der Erfolg.

Liebe Ehrenwächter! Immer noch läuten die Angelus-Glocken, immer noch rufen sie zum Gebet wider innere und äußere Feinde auf. Hören wir noch? Wir haben die Ehrenpflicht, unserer Mutter und Königin die Ehre des täglichen Angelus-Gebetes zu erweisen und dazu auch andere zu bewegen. Tun wir es?
Die Türkengefahr ist vorbei (damals, 1956, inzwischen aber wieder hochaktuell, diesmal nicht durch ein angreifendes Heer, sondern durch Einwanderung und Etablierung und (Be-)Festigung der islamischen Religion und Kultur inmitten der (noch) mehrheitlich christlichen europäischen Länder! Anm. der Red.), um so drohender ist die bolschewistische Gefahr. (Diese ist zur Zeit hingegen nicht akut! Anm. der Red.) Wahrlich, Verhandlungen und Waffengang bannen diese Gefahr nimmermehr, dazu muß kommen die Macht des Gebetes und der Buße. "Nur den Betern kann es noch gelingen, das Schwert ob unseren Häuptern den rächenden Gewalten abzuringen", sagt Reinhold Schneider. Dazu ruft der zwölfte Pius andauernd auf. Dazu ruft selbst der Himmel auf. Ich nenne nur einige Orte, wo die Muttergottes ihren Gebets- und Bußruf erklingen ließ: La Salette und Lourdes, Fatima und Beauraing. Wann wollen wir beginnen? Das Angelus-Läuten muss uns täglich dreimal an die Riesengefahr erinnern, in der wir schweben; unser Angelus-Beten muss ein Hilfeschrei ans Herz der Mutter sein, so wie er unter dem Bild der Schweden-Madonna im Überlinger Niklaus-Münster steht: "Es dräuht die Not, Gott hält Gericht, Maria hilf, verlaß uns nicht!"

II.
Der gloriose Sieg der Christen über die Türken bei Belgrad

Die damaligen politischen Führer haben leider die ernste Gefahr für das christliche Abendland nicht erkannt. Um so mehr waren der Papst und sein Legat wach. Beide waren alte Männer, aber voll heiligen Feuereifers für Christus und seine Sache. Der Papst hatte geschworen, all sein Hab und Gut, seine Gesundheit und seine Ruhe, ja sein Leben für Christus einzusetzen, und hatte dem hl. Johannes Kapistran den Auftrag gegeben, auf seine Kosten ein Söldnerheer zu werben. Und der hl. Kapistran, obwohl schon 70 Jahr alt, war unermüdlich tätig.
Bei all dieser immensen Arbeitsleistung blieb er aber der eifrige Beter, strenge Büßer, große Wundertäter. Entsprechend seiner Ordensrichtung trug er ein unbegrenztes Vertrauen zum hl. Namen Jesus und zur Patronin des Ordens, zur Immakulata. Sein Eifer für seinen Orden war glühend. Er darf sich rühmen, 4000 Novizen eingekleidet zu haben. Über alles aber ging ihm die Liebe zur Kirche. Er selbst gesteht, daß die Einigung der europäischen Christenheit sein Hauptanliegen gewesen sei. Auf des Ungarn Fürsten Huniadis Hilferuf (27.6.1456), sammelte er sein geworbenes Sölderheeer, begeisterte seine Soldaten mit Wort und Beispiel, durch Gebet und Wunder und sagte ihnen den sicheren Sieg bestimmt voraus. Sein Heer zählte ungefähr 40.000 Mann. Es herrschte Manneszucht in seinen Scharen. Noch rechtzeitig kam er nach Belgrad. Auf sein Zureden wagten die Belagerten einen Ausfall, zerstörten die Belagerungsmaschinen. Acht Tage dauerte die Schlacht, aber mit dem Schlachtruf: 'Jesus', und mit der Siegeszuversicht im Herzen, drangen die christlichen Kämpfer immer tiefer in die Schlachtreihen des Türken ein. Eine schreckliche Panik brach unter den Türken aus. 24.000 Tote und ungeheuere Beute ließen sie zurück. Der Sultan selbst ergriff die Flucht und machte erst in Sophia nach tagelanger Flucht Halt.
Für diesmal war Ungarn, der Vorposten des christlichen Westens, noch einmal gerettet. Der Jubel über diesen wunderbaren Sieg war unbeschreiblich. Doch der Widerstand der Magyaren verhinderte die Ausnützung des Sieges. Das und der Tod Huniadis brach auch dem hl. Johannes Kapistran das Herz. Er starb in Ungarn am 23.10.1456. Aber mögen auch spätere Siege über die Türken strahlender erscheinen, diesem Sieg von Belgrad ist es zu verdanken, daß nicht der Halbmond, sondern das Kreuz das Symbol Europas geblieben ist.
Dieser gloriose Sieg von Belgrad zeigt uns eines zur Genüge, dass Gebet und Buße Machtfaktoren sind, die Großes vermögen. Besonders ist es heute die eifrige Zufluchtsnahme zu Maria, der Hilfe der Christen und der Retterin aus unserer Not. Das Türkenläuten ist zum Angelus-Läuten geworden. Wir sind aufgerufen, den "Engel des Herrn" eifrig und gut zu beten, um Rettung aus der bolschewistischen (jetzt vor allem islamistischen) Gefahr. Und auch unsere Herzen schwillt frohe Heilszuverischt, dass durch Maria nicht der Untergang des Abendlandes komme, sondern seine Erneuerung und der Triumph der katholischen Wahrheit.
Darum, liebe Ehrenwächter des hochheiligen und unbefleckten Herzens Mariens, betet treu und eifrig den täglichen "Engel des Herrn"! Wie vom heiligen Rosenkranz kann man auch von ihm sagen, er ist die Davidsschleuder, mit der wir schneller und gründlicher über die Goliaths der Gottlosigkeit und des Hasses obsiegen als mit aller Politik und modernsten Waffen. das Wort des alten Görres hat immer noch Geltung: Betet, Völker, betet!

III.
Vor allem die gegenwärtige Not zwingt uns zum Gebet

Zwar wiederholt sich die Geschichte nicht, aber die Zeit vor 500 Jahren bietet eine beängstigende Parallele zu unseren Tagen. Wieder steht die Welt in einem gigantischen Zweikampf zwischen Christ und Widerchrist. Wieder ist die christliche Haltung von materialistischen Grundsätzen und Praktiken stark verseucht; wieder kommt der Feind vom Osten mit einer Siegeszuvesicht, die ängstigt. Schrieb doch einer vor einiger Zeit: Dem Glaubensfanatismus des Bolschewismus (des Islams!), der Vitalität seiner Anhänger, der Einsatzbereitschaft all seiner Formationen ist der übersättigte Westen nicht gewachsen. Im Osten hat sich etwas aufgetan, das Plutarch den größten Schrecken, der über die Welt kommt, genannt hat: die bewaffnete Gottlosigkeit. Gegen diese Art von bösen Geistern gibt es keine andere Rettung als Gebet und Fasten, als Zusammenschluss aller aufbauenden Kräfte Europas, als voller Einsatz aller katholischen Kräfte für eine bessere Welt. Daran soll uns täglich dreimal die Angelus-Glocke erinnern, täglich dreimal soll wie aus einem Munde der millionenfache Hilfeschrei zu Maria, der Hilfe der Christen, aufsteigen: "Es dräuht die Not, Gott hält Gericht, Maria hilf, verlass uns nicht!" Täglich dreimal laßt uns in die Knie fallen und besinnlich beten den "Engel des Herrn!"

Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft, und Sie empfing vom Heiligen Geist.

Mein Gott, wie groß, wie erhaben muss Maria sein, da der Dreifaltige Gott Ihr Seinen Segens-Liebes-Gnaden-Gruß durch einen der ersten Himmelsfürsten entbieten läßt, und die Rettung der Welt getrost in Ihre Hand legt. Und Maria schaut klar, dass der Weg zu unserem Heil nur durch Ihr durchbohrtes, todwundes Mutterherz gehen kann. Sie schaut Millionen Arme Ihr zugereckt, hört Millionen Stimmen: Rette uns vor dem Verderben! Und voll Mitleid willigt Sie ein, Schmerzensmutter des Schmerzensmannes zu werden. Muss uns diese große Liebestat Mariens nicht größtes Vertrauen und frohe Heilszuversicht für die Zukunft verleihen? Nein, Maria verläßt Ihre treuen Diener und Kinder nimmermehr. Wir beten weiter:

Und Maria sprach: Siehe, ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach Deinem Wort.

Maria hat nur eine Frage, wie Sie Mutter werden und doch reinste Jungfrau bleiben könne; der Engel sagt Ihr, das wird der Heilige Geist in Dir bewirken, so dass Dein Sohn in Wahrheit Gottessohn genannt wird. Darauf spricht Maria Ihr rettendes Fiat. Die Jungfrau ist Gottesmutter und die Welt hat den göttlichen Erlöser. Was doch bei Gott die jungfräuliche Reinheit verbunden mit Demut und Liebe bedeuten muss! Hier macht Er davon das Heil der Welt abhängig; aber auch heute hängt davon die Rettung unserer Welt ab. Den dialektischen und praktischen Materialismus überwindet man nur mit unbegrenzter Hingabe an Gottes unendlich weise, gütige, mächtige Vorsehung, die ohne demütige, reine Gottes- und Nächstenliebe unmöglich ist. Schließlich beten wir:

Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.

Der Heiland, der Retter, ist da, und man findet Ihn bei Maria. Er ist da in der Kirche, da im Sakrament, da im Nächsten. Uns Ihm durch Maria zur Verfügung zu stellen für das göttlichste aller Werke, die Seelenrettung, die Welterlösung, ist unsere Aufgabe. Wir lösen die Aufgabe auch durch unser gutes Beten des "Engel des Herrn". Wohlan, beten wir ihn für die leidende, schweigende Kiche.

Die Rettung unserer heutigen Welt aus allen Nöten und Gefahren wird allgemein von Maria erwartet: Sie kann die Welt retten. Die Not unserer Welt ist ihre Entgöttlichung und Verteufelung. Daraus kann nur die retten, deren Beruf und Aufgabe es ist, dem Teufel den giftgeschwollenen Kopf immer wieder zu zertreten. Sie nennt darum der Papst die Zuflucht der Welt und Siegerin in allen Schlachten Gottes. Ihre Stunde hat geschlagen, die Stunde Ihrer Macht, Ihrer Hilfe, der Rettung. Nur Sie kann die gefahrdrohenden Gewitterwolken zerstreuen; nur Sie die in Hass verkrampften Herzen erneuern, nur Sie der friedlosen Welt den Frieden schenken. Sie will die Welt retten. Ihr Mutterherz ist weltweit und will nicht, dass auch nur eine Seele verloren gehe. Darum tut Sie alles, die Rettung vorzubereiten. Sie erscheint oft auf unserer Erde, sagt Worte der Anklage, des Trostes und der Ermunterung. Ja, Sie pilgert segnend und Wohtaten spendend durch die ganze Welt. Schließlich legt Sie die Rettungsmittel in unsere Hand: den Rosenkranz, die Buße, die Herz-Mariä-Samstage. Ja, Maria wird die Welt retten. Sie sagt es: "Ich werde der Welt den Frieden bringen." Wohlan, wir stellen uns Maria zur Verfügung!
Der tägliche Engel des Herrn sei uns Signal der Gefahr, Aufruf zu Gebet und Buße, Aufmunterung für die Stunde der Heimsuchung. Aber am Ende steht der Sieg Mariens.


Zentrale der Erzbruderschaft der Ehrenwache des hlgst. unbefl. Herzens Mariens, München 22 - Hildegardstraße 19/0 - (10130 L. Storr, Mü. 22, Liebherrstr. 5)

Montag, 13. August 2007

Gebet Papst Pius' XII. zur verklärten Gottesmutter

Verfaßt zur feierlichen Erklärung ihrer leiblichen Aufnahme in den Himmel.

Assunta MurilloUnbefleckte Jungfrau, Mutter Gottes und der Menschen Mutter!
1. Wir bekennen mit der ganzen Kraft unseres Glaubens, dass Du mit Seele und Leib glorreich in den Himmel aufgenommen bist, wo Dir alle Chöre der Engel und alle Scharen der Heiligen als Königin huldigen. Und wir vereinen uns mit ihnen, um den Herrn zu loben und zu preisen, der Dich über alle anderen Geschöpfe erhob, und bringen Dir unsere andachtsvolle Hingabe und Liebe dar.
2. Wir wissen, dass Du auf Erden mit mütterlichem Blick auf Jesu Knechtsgestalt und Leiden blicktest. Doch jetzt siehst Du im Himmel die verklärte Menschheit der ungeschaffenen Weisheit, und die Freude Deiner Seele läßt dein Herz in beseligendem Entzücken aufjauchzen, da Du die anbetungswürdige Dreifaltigkeit von Angesicht zu Angesicht schaust. Und wir arme Sünder, wir, denen der Leib den Aufschwung der Seele hemmt, wir bitten Dich, reinge unsere Sinne, damit wir lernen, schon hienieden inmitten der Lockungen der Geschöpfe Gott zu lieben, Gott allein.
3. Wir vertrauen darauf, dass Deine Augen voll Erbarmen auf unsere Nöte und Ängste, auf unsere Kämpfe und Schwächen niederblicken, dass Dein Antlitz gütig lächelt zu unseren Freuden und Siegen. Du hörst, was Dir Jesus von jedem aus uns wie dereinst von seinem Lieblingsjünger sagt: Sieh da Dein Sohn. Und wir, die wir Dich anrufen als unsere Mutter, wir erwählen Dich gleich Johannes zu unserer Führerin. Du sollst uns Kraft und Trost in unserem Erdenleben sein.
4. Wir haben die beglückende Gewißheit, dass Deine Augen, die über die von Jesu Blut getränkte Erde weinten, sich auch jetzt noch auf die Welt richten, die von Krieg, Verfolgung und Unterdrückung der Gerechten und Schwachen heimgesucht ist. Und wir erwarten in dem Dunkel dieses Tränentales von Deiner himmlischen Verklärung und Deiner milden Güte Linderung in unserem Herzeleid, in den Prüfungen von Kirche und Vaterland.
5. Wir glauben endlich, dass Du in der Glorie, wo Du herrschest, bekleidet mit der Sonne und gekrönt von Sternen, nächst Jesus die Freude und Wonne aller Engel und Heiligen bist. Und wir blicken von dieser Erde, wo wir als Pilger wallen, gestärkt durch den Glauben an die künftige Auferstehung, auf Dich, unser Leben, unsere Wonne, unsere Hoffnung. Ziehe uns an durch Deiner Stimme trauten Klang und zeige uns dereinst nach unserer Verbannung Jesus, die gebenedeite Frucht Deines Leibes, o gütige, o milde, o süße Jungfrau Maria. (Papst Pius XII.)

Papst Pius XII. ("Pastor Angelicus"), geboren zu Rom am 2. März 1876, zum Priester geweiht am 2. April 1899, von Papst Benedikt XV. zum Bischof geweiht am 13. Mai 1917, von 1917 bis 1929 Nuntius in Deutschland, am 16. Dezember 1929 zum Kardinal und am 7. Februar 1930 zum Kardinalstaatssekretär ernannt, zum Papst gewählt am 2. März 1939 und gekrönt am 12. März 1939, vollzog am 31. Oktober 1942 die Weihe der Menschheit an das Herz Mariä und am 1. November des Heiligen Jahres 1950 verkündete er feierlich das Dogma von der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel, das jeweils am 15. August liturgisch gefeiert wird! Papst Pius XII. ist am 9. Oktober 1958 in Castel Gandolfo gestorben.

Litanei zum Unbefleckten Herzen Mariä

Immaculate Heart of Mary Painting

Herr, erbarme Dich unser!
Christus, erbarme dich unser!
Herr, erbarme Dich unser!
Christus, höre uns!
Christus, erhöre uns!
Gott Vater vom Himmel, erbarme Dich unser!
Gott Sohn, Erlöser der Welt, erbarme Dich unser!
Gott Heiliger Geist, erbarme Dich unser!
Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, erbarme Dich unser!

Herz Mariä, voll Liebe zu Gott und den Menschen,
Wir ehren und lieben dich, bitte für uns! (Diese Antwort ist nach jeder Anrufung zu wiederholen)
Herz Mariä, voll kindlicher Ergebenheit gegen den himmlischen Vater,
Herz Mariä, voll mütterlicher Zuneigung zu Deinem göttlichen Sohne,
Herz Mariä, voll bräutlicher Liebe zum Heiligen Geiste,
Herz Mariä, voll Begeisterung für die ewige Wahrheit,
Herz Mariä, voll Staunen über die unendliche Vollkommenheit Gottes,
Herz Mariä, voll Entzücken über die ewige Schönheit Gottes,
Herz Mariä, voll Demut vor der unendlichen Majestät Gottes,
Herz Mariä, voll Verständnis und Freude über das Wirken Gottes im Reiche der Natur und der Gnade,
Herz Mariä, voll Vertrauen in die Weisheit und Liebe der Vorsehung Gottes,
Herz Mariä, voll Hingabe und Eifer in der Ausführung des Willens Gottes,
Herz Mariä, voll Ergebung und Geduld in allen Prüfungen, die Gott Dir schickte,
Herz Mariä, voll Freude über die unerschöpfliche Barmherzigkeit Gottes mit den Sündern,
Herz Mariä, voll Dankbarkeit für alle Gnaden Gottes,
Herz Mariä, voll Dankbarkeit für die Unbefleckte Empfängnis und die Bewahrung vor aller persönlichen Sünde,
Herz Mariä, voll Dankbarkeit für die außergewöhnliche Begnadung und Heiligkeit,
Herz Mariä, voll Ehrfurcht, Gehorsam und Zuneigung für Deine heiligen Eltern, Joachim und Anna,
Herz Mariä, voll opferwilliger Freude über die Darbringung und den Aufenthalt im Tempel,
Herz Mariä, voll Freude über das Walten Gottes in der Geschichte Deines Volkes,
Herz Mariä, voll gläubiger und liebender Wissbegier und Aufgeschlossenheit beim Hören und Lesen des Wortes Gottes,
Herz Mariä, voll Liebe und Folgsamkeit gegen Deinen heiligen Ehegatten, den heiligen Josef,
Herz Mariä, voll Staunen über die Botschaft des Engels Gabriel und die Erwählung zur Mutter des Erlösers,
Herz Mariä, voll Seligkeit über das Wunder der Menschwerdung des Sohnes Gottes in Deinem Schoße,
Herz Mariä, voll glücklicher Sehnsucht in den Monaten der Erwartung,
Herz Mariä, voll Freude über die Sendung zu Zacharias und Elisabeth,
Herz Mariä, voll demütiger Anbetung und heiliger Zärtlichkeit bei der Geburt Jesu,
Herz Mariä, voll Freude über die Anbetung der Hirten von Bethlehem und der Weisen aus dem Morgenlande,
Herz Mariä, voll Starkmut bei der Weißsagung Simeons und auf der Flucht in die Fremde,
Herz Mariä, voll Freude über das Wachstum des Jesuskindes an Gnade, Weisheit und Wohlgefallen bei Gott und den Menschen,
Herz Mariä, voll Trauer über die Trennung von Deinem göttlichen Sohne,
Herz Mariä, voll Freude über den Wiedergefundenen, seinen Gehorsam und das Zusammensein in der Familie,
Herz Mariä, voll Zustimmung und Anteilnahme am Erlösungswerk Deines Sohnes,
Herz Mariä, voll Freude über seine Predigten und Wunder,
Herz Mariä, voll Freude über alle, die sich bekehrten und an ihn glaubten,
Herz Mariä, voll Trauer und Schmerz über die Verblendung des jüdischen Volkes,
Herz Mariä, voll Schmerz und Leid über die Verurteilung, Geißelung und Dornenkrönung Jesu,
Herz Mariä, voll Mitleid und Anteilnahme bei der Begegnung auf dem Kreuzwege,
Herz Mariä, voll unnennbaren Leides und unsagbarer Ergriffenheit bei seinem Todeskampfe und Sterben am Kreuze,
Herz Mariä, voll unbegrenzter Opferhingabe beim Mitvollzug des Kreuzesopfers Christi,
Herz Mariä, voll Erkenntnis der Liebe seines durchbohrten Herzens,
Herz Mariä, voll Weh und Leid über den Toten auf Deinem Schoße,
Herz Mariä, voll Vergebung für unsere Schuld am Tode Deines Sohnes,
Herz Mariä, voll Jubel über die Auferstehung und glorreiche Himmelfahrt Christi,
Herz Mariä, voll Freude über die Herabkunft des Heiligen Geistes,
Herz Mariä, voll Freude über das Werden und Wachsen der jungen Kirche,
Herz Mariä, voll Sorge für die Apostel und die ersten Christen,
Herz Mariä, voll Verlangen, aufgelöst zu werden und bei Christus zu sein,
Herz Mariä, voll Dankbarkeit für die Aufnahme in den Himmel,
Herz Mariä, voll Freude über die Krönung zur Königin des Himmels und der Erde,
Herz Mariä, voll Glück in der Anschauung und im Erlebnis der Liebe des Dreifaltigen Gottes,
Herz Mariä, voll demütiger Freude über alle Liebe und Verehrung, die Dir im Volke Gottes zuteil wird,
Herz Mariä, voll Freude auch über unsere kindliche Zuneigung und unser gläubiges Vertrauen,
Herz Mariä, voll königlicher Einsatzbereitschaft für das Reich Gottes,
Herz Mariä, voll mütterlicher Sorge für den Leib Christi, die Kirche,
Herz Mariä, Anwalt des Papstes, der Bischöfe und Priester,
Herz Mariä, das allen Völkern Mutter sein und den Frieden bringen will,
Herz Mariä, das alle Zwietracht im Reiche Gottes heilen und versöhnen will,
Herz Mariä, das alle Familien heilgen und glücklich machen will,
Herz Mariä, das in jeder religiösen Gemeinschaft mitlebt und mitbetet, mitsorgt und mitwirkt,
Herz Mariä, das sich allen guten Herzen verbunden und verpflichtet weiß,
Herz Mariä, voll Verlangen nach der Ehre und Verherrlichung Gottes,
Herz Mariä, voll Verlangen nach dem Heil aller Menschen,
Herz Mariä, voll Mitleid mit den Sündern und voll Freude über ihre Bekehrung und Buße,
Herz Mariä, verwundet durch jede Not aller Menschen,
Herz Mariä, voll Hilfsbereitschaft für alle, die krank sind und ein Kreuz zu tragen haben,
Herz Mariä, das sich mit jedem Sterbenden ängstigt und alle zu Gott führt, die guten Willens sind,
Herz Mariä, das allen Stolz und Ungehorsam der Geschöpfe durch Demut und Gehorsam besiegen will,
Herz Mariä, das allen Neid und Geiz auf Erden durch seine Armut und Freigebigkeit entwaffnen möchte,
Herz Mariä, das den Zorn und Hass der Herzlosen duch seine Herzensgüte beschämen und besänftigen will,
Herz Mariä, das alles menschliche Versagen durch seine Geduld und Treue sühnen und heilen will,
Herz Mariä, das jeden Makel der Sünde durch seine Unschuld und Reinheit tilgen will,
Herz Mariä, voll der Sehnsucht nach Vollendung des Gottesreiches,
Herz Mariä, voll Licht und Wahrheit für das kirchliche Lehramt,
Herz Mariä, voll Weisheit und Kraft für das kirchliche Hirtenamt,
Herz Mariä, voll innigster Anteilnahme am Beten und Opfern des kirchlichen Priesteramtes,
Herz Mariä, voll Seligkeit und Staunen über das eucharistische Opfer,
Herz Mariä, voll Freude über die Gnadenfülle der Sakramente und heiligen Zeichen,
Herz Mariä, voll Freude über die Gebete und guten Werke aller Gläubigen,
Herz Mariä, Trost und Hoffnung der Armen Seelen im Fegfeuer,
Herz Mariä, voll Freude über die Liebe und Vollkommenheit aller Engel und Heiligen,
Herz Mariä, voll Glück und Freude über alle Ehre und Liebe, die Deinem göttlichen Sohne erwiesen wird,
Herz Mariä, dessen Demut die bösen Geister verwirrt und dessen Macht sie fürchten,
Herz Mariä, über dessen Gnadenfülle und Glückseligkeit sich die bösen Geister in Neid verzehren,
Herz Mariä, dessen Treue zu Gott uns den Sieg über die Hölle verbürgt,
Herz Mariä, dessen Glanz und Tugend die Engel und Heiligen erfreut und begeistert,
Herz Mariä, Leuchte und Zeichen für alle, die nach Gnade und Wahrheit verlangen,
Herz Mariä, dessen Freundschaft mit Gott allen Menschen Hoffnung auf die Freundschaft Gottes gibt,
Herz Mariä, Ehre und Liebe, Freude und Trost, Bild und Botschaft der Liebe des Herzens Jesu,
Herz Mariä, Weg aller Gnaden Gottes und aller Bitten der Menschen,
Herz Mariä, Freude und Ehre des Dreifaltigen Gottes und aller Geschöpfe,
Herz Mariä, vom Schwert der Schmerzen durchbohrt und mit Leid gesättigt,
Herz Mariä, voll der Gnade und Liebe, Freude und Herrlichkeit Gottes,

Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünden der Welt: Verschone uns, o Herr.
Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünden der Welt: Erhöre uns, o Herr.
Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünden der Welt: Erbarme dich unser.

V. Unbeflecktes und schmerzvolles Herz Mariä!
R. Lass unser Herz dem Deinigen ähnlicher werden!
Lasset uns beten:
Dreieiniger Gott! Wir danken Dir für die Fülle des Lebens und der Liebe, mit der Du das Herz Mariens überschüttet hast. Wir opfern dir auf seine Gnaden und Verdienste, seine Leiden und Freuden, seine Liebe und Glorie als Sühne für die Vergesslichkeit und Gleichgültigkeit, alles Widerstreben und allen Hass in menschlichen Herzen gegen Dich und Deinen Erlöser Jesus Christus, gegen Dein Reich und alle, die ihm angehören.
Lass uns um des Herzens Mariä willen bei Dir von neuem Verzeihung und Rettung, Gnade und Heiligung finden, damit die Antwort auf Deine Liebe immer vollkommener werde, Dir zur Ehre und uns zum Heile. Amen.

Diese Litanei wurde vefasst von P. Franz Wesselmann MSC, Salzkotten-Bosenholz 11, und als Faltblatt herausgegeben vom Christiana-Verlag, CH-8260 Stein am Rhein

Dienstag, 7. August 2007

Neuordnung der Kreuzwegablässe durch Papst Pius XI.

Seit Jahrhunderten ist die Kreuzwegandacht eine der beliebtesten Übungen des frommen katholischen Volkes. Die Kirche hat dieser Andacht von Anfang an ihr Wohlwollen gezeigt und sie mit reichen Ablässen ausgestattet. Zwar ist die Gewinnung von Ablässen nicht die wichtigste Frucht der Kreuzwegandacht, viel wichtiger ist die Zunahme der Liebe zum leidenden göttlichen Heiland. Mit einer großen Heilandsliebe können wir es erreichen, dass auch uns die trostvolle Versicherung gilt, die der Herr der Magdalena gegeben hat: "Ihr werden viele Sünden vergeben, weil sie eine große Liebe hat" (Luk. 7, 47). Aber nichtsdestoweniger können wir uns darüber freuen, dass die heilige Kirche die Kreuzwegandacht mit Ablässen bedacht hat.

Kreuzweg NachfolgeBezüglich des Umfanges dieser Ablässe herrschte nun seit langem große Unsicherheit. Man wusste nur, dass es mehrere vollkommene und unvollkommene sind. Deshalb war es auch von der Ablasskongregation in Rom nicht gewünscht, dass man im christlichen Unterricht über die Kreuzwegablässe nähere Angaben mache.
Diese Unsicherheit hat nun unser Heiliger Vater Pius XI. beseitigt. Unter dem 20. Oktober 1931 hat er die bisherigen Kreuzwegablässe aufgehoben und dafür neue gewährt und ihren Umfang genau bestimmt. Zu Nutz und Frommen aller, die die Kreuzwegandacht verrichten, seien nun im folgenden diese neuen Bestimmungen mitgeteilt:
  1. Alle Gläubigen, die einzeln oder in Gemeinschaft mit anderen an einem rechtmäßig errichteten Kreuzweg mit reumütigem Herzen ihre Andacht verrichten, können jedesmal einen vollkommenen Ablass gewinnen.
  2. Wenn sie an dem Tag, an dem sie den Kreuzweg gebetet haben, auch die heilige Kommunion empfangen, dann können sie damit noch einen zweiten vollkommenen Ablass gewinnen.
  3. Wenn sie in einem Monat zehnmal den heiligen Kreuzweg gebetet haben und innerhalb dieses Monats einmal die heilige Kommunion empfangen, können sie ebenfalls einen vollkommenen Ablass gewinnen.
  4. Wer den Kreuzweg zu beten angefangen hat, ihn aber aus einem vernünftigen Grund abbrechen musste, kann für jede der gebeteten Stationen einen unvollkommenen Ablass von 10 Jahren und 10 Quadragenen gewinnen.
  5. Wer durch einen vernünftigen Grund am Gehen des Kreuzweges verhindert ist, kann ebenfalls einen vollkommenen Ablass gewinnen, wenn er mit einem sogenannten Stationskreuz 20 Vaterunser mit je einem Gegrüßt seist Du, Maria, und Ehre sei dem Vater betet.
  6. Wer aus einem vernünftigen Grund nicht alle diese 20 Vaterunser betet, kann doch für jedes dieser zu Ehren der Kreuzwegstationen gebeteten Vaterunser einen unvollkommenen Ablass von 10 Jahren und 10 Quadragenen gewinnen.
  7. Wenn jemand durch Krankheit am Beten dieser 20 Vaterunser verhindert wäre, so kann er doch einen vollkommenen Ablass gewinnen, wenn er nur das Stationskreuz andächtig küsst oder anschaut.

(A. A. S., tom. XXIII, pg. 522.)

Mit diesen Bestimmungen hat der Heilige Vater volle Klarheit geschaffen bezüglich der Ablässe des heiligen Kreuzweges. Gebe Gott, dass diese Neuordnung des Papstes dazu beitrage, dass die Liebe zur Kreuzwegandacht in vielen Herzen eine Belebung erfahre, und dass der Mut zum Kreuzweggehen, wie ihn unsere Zeitlage von so vielen verlangt, erstarke!

P. Maximin Dossenbach, Kapuziner.

Imprimatur. 27.9.1932. Erzb. Ordinariat München-Freising

Lied zum Einsiedler Kreuzweg




  1. Die Unschuld der Gottmensch vor Menschengericht!
    Ans Kreuz fort mit Jesus, wir kennen Ihn nicht!
    So schreiet die sämtliche jüdische Rott,
    Pilatus verdammt Ihn zum schmählichsten Tod.


  2. Wie willig nimmst, Jesus, das Kreuholz auf Dich!
    Umarmst es begierig zu sterben für mich!
    Was macht doch den Kreuztod so schätzbar vor Dir,
    die Liebe zum Vater, die Liebe zu mir.


  3. Man stößt Ihn, man schleppt Ihn zum Stadttore fort,
    mit höhnischem Jubel, ach! sehet Ihn dort,
    schon kraftlos von Streichen und Schmachen gebückt,
    der Kreuzlast erliegen zur Erde gedrückt.


  4. Den Sohn sieht die Mutter zum Kreuztod geführt,
    der Sohn sieht die Mutter von Mitleid gerührt.
    Maria und Jesus, zwei Herzen, ein Herz,
    o Anblick, o Abschied, o tödlicher Schmerz.


  5. Simon der Cyrener nimmts Kreuzholz auf sich,
    wie kommt es? ist's Mitleid, ist's Liebe für Dich?
    Nein Jesu, aus Zwang nur, aus Hass ist's gescheh'n,
    nicht eher, am Kreuze Dich sterben zu seh'n.


  6. Des Bräutigams Antlitz, die schöne Gestalt,
    wo ist sie? hier hat sie die Liebe gemalt.
    Im Schweißtuch mit Speichel und Wunden und Blut,
    der Braut ist das Bildnis ganz liebvoll und gut.


  7. Das zweite Mal sinkest zu Boden, o Herr!
    wie ist doch die Bürde der Sünde so schwer.
    Ach Sünder, vergönnt Ihm doch einige Rast,
    vermehret nicht immer die schreckliche Last.


  8. Jerusalems Töchter, weint über mich nicht,
    weint über euch selbsten, seht Gottes Gericht!
    So straft es die Sünde am schuldlosen Sohn,
    drum Schuldige, weinet, dass es euch verschon!


  9. Was bringt Dich, o Christus, schon wieder zum Fall?
    die Schwachheit der Christen, die Fäll' ohne Zahl.
    Ach wenn ich der Gnade getreuer nicht bin,
    wo bringt mich, wo bringt mich mein Leichtsinn noch hin.


  10. Der schamhafte Jesus, schau Sünder Ihn an!
    dein schamloser Mutwill', du hast es getan.
    Du hast Ihm die Wunden, die Schmerzen erweckt,
    Ihn schändlich entblösset mit Schmach Ihn bedeckt.


  11. Man wirft Ihn aufs Kreuz hin und nagelt Ihn an;
    wer hat's als die Sünd und die Liebe getan?
    Aus Händen und Füßen strömt häufiges Blut,
    dem Vater zum Opfer, den Sündern zugut.


  12. Mein Jesum am Kreuze, mein Gott stirbt für mich,
    und ich dein Erlöster, wie liebe ich dich!
    Gib dass ich Dich liebe, gekreuzigter Gott,
    so wie Du mich liebtest auch bis in den Tod.


  13. Im Schoße Mariä der Heiland der Welt,
    Maria zur Mutter der Menschen bestellt.
    Im Tode des Sohnes, welch Marter und Pein,
    hat's dich nicht gekostet uns Mutter zu sein.


  14. Mein Gott und Erlöser ins Grab hingelegt
    Ach wenn mich dein Leiden, dein Tod nicht bewegt,
    zum besseren Leben, wie wird's mir ergeh'n!
    Wie werde ich mit Dir einst zum Leben ersteh'n!

M. Ochsner - Kirchenmusikverlag - Einsiedeln (M.O.303)