Samstag, 25. Juni 2011

Gebet Papst Johannes Pauls II. vor dem Gnadenbild der „Trösterin der Betrübten“ am 2. Mai 1987

Sei gegrüßt, Jungfrau Maria, Mutter unseres Erlösers, Mutter der Kirche und unsere Mutter! Als Pilger zu diesem Gnadenort Kevelaer reihe ich mich ein in die Schar der ungezählten Gläubigen, die hier vor deinem Bild dein Lob gesungen haben. So erfüllt sich auch durch uns das Wort der Schrift: „Von nun an werden mich selig preisen alle Geschlechter.“ Mit dir preisen wir unseren Herrn und Gott, der auf die Niedrigkeit der Menschen schaut und Großes für uns getan hat durch den Tod und die Auferstehung seines Sohnes. Mit allen Pilgern, die sich mit meinem Gebet vereinen, rufe ich dich an als unsere Hoffnung und Quelle des Trostes. Maria, Trösterin der Betrübten, bitte für uns. Deiner mütterlichen Liebe und Fürsprache empfehle ich heute alle, die sich voll Zuversicht an dich wenden.
Zu dir kommen die Gesunden und Glücklichen; erhalte in ihnen Freude und Dankbarkeit und mache sie empfänglich und hilfsbereit für die Not ihrer Mitmenschen nah und fern. Zu dir kommen die Kranken; sie beten um Gesundheit der Seele und des Leibes. Hilf ihnen ihr Leid tragen; lindere ihre Schmerzen und erbitte ihnen darin Trost und Heil. Zu dir gehen die Blicke der Einsamen und Verlassenen, vor dir weinen die Trauernden. Lass sie erfahren, dass du unter dem Kreuz unsere Mutter geworden bist und vor allem denen mütterlich nahe bist, die deiner Hilfe besonders bedürfen. Vor dir stehen die jungen Menschen, die in das Leben hineingehen; leuchte ihnen als heller Stern in den Dunkelheiten der Pilgerschaft, dass sie nicht abirren vom Weg des Glaubens. Vor dir stehen die Menschen in der Mitte des Lebens; lass sie nicht mutlos werden, stärke sie in ihren täglichen Aufgaben und führe sie immer tiefer in die Nachfolge deines Sohnes. Vor dir stehen die Alten, die wissen, dass sich ihr Weg durch dieses Erdental dem Ende zuneigt. Mit ihnen beten wir: Heilige Maria, zeige uns nach diesem Elende Jesus, die gebenedeite Frucht deines Leibes, 0 gütige, o milde, o süße Jungfrau Maria. Deinem mütterlichen Schutz empfehlen wir zugleich die ganze Kirche in diesem Land und aller Welt, die Bischöfe, Priester und Ordensleute, die Alleinstehenden, die Familien und die Pfarrgemeinden. Mögen alle Christen wachsen in Glaube, Hoffnung und Liebe. Mache sie zu glaubwürdigen Zeugen deines Sohnes, seiner befreienden Wahrheit und erlösenden Liebe, in der allen Menschen guten Willens ewiges Heil verheißen ist. Mutter des ewigen Wortes, lehre uns, Christus entgegenzugehen, unserem wiederkommenden Herrn und Retter, in dessen seliger Gemeinschaft du lebst und für uns eintrittst jetzt und alle Tage und in Ewigkeit. Amen.

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