Montag, 29. Juni 2009

Zum Dogma Maria Himmelfahrt - Gebete und Novene

"Die Jungfrau ward aufgenommen in das himmlische Brautgemach, wo der König der Könige auf dem Sternenthrone sitzt. Freuet euch, denn sie herrscht mit Christus auf ewig!" - So betet jubelnd die Kirche in der Vesper von Maria Himmelfahrt.

Gebet des Heiligen Vaters Pius XII. zur Unbefleckten Jungfrau und Gottesmutter

Maria AssuntaUnbefleckte Jungfrau, Mutter Gottes und Mutter der Menschen!
Wir glauben mit aller Glut unseres Glaubens, dass Du mit Seele und Leib glorreich in den Himmel aufgenommen worden bist, wo Du von allen Chören der Engel und allen Scharen der Heiligen feierlich zur Königin ausgerufen wurdest.
Und wir vereinigen uns mit ihnen, um den Herrn zu loben und zu preisen, der Dich über alle andern bloßen Geschöpfe erhob, und um Dir unsere Hingabe und Liebe darzubieten.
Wir wissen, dass Dein Blick, der in mütterlicher Zartheit die demütige und leidende Menschheit Christi auf Erden umsorgte, im Himmel sich sättigt in der Schau der verklärten Menschheit der unerschaffenen Weisheit, und dass Dein Herz in der Freude Deines Geistes über die Schau der hochheiligen Dreieinigkeit von Angesicht zu Angesicht vor beseligender Zärtlichkeit erzittert.
Und wir arme Sünder, deren Leib den Flug der Seele beschwert, bitten Dich, unsere Sinne zu läutern, damit auch wir nach diesem Leben Gott, nur Gott im Entzücken der Geschöpfe verkosten lernen.
Wir vertrauen darauf, dass Deine barmherzigen Augen auf unser Elend und unsere Ängste, auf unsere Kämpfe und unsere Schwächen niederschauen, dass Deine Lippen unserer Freude und unseren Siegen zulächeln werden und dass Du für jeden von uns Jesu Worte hören wirst, die Er einst dem Liebesjünger anrief: Siehe deinen Sohn!
Und wir, die wir Dich als unsere Mutter anrufen, erwählen Dich wie Johannes als Führerin, als Kraft und Trost unseres sterblichen Daseins.
Wir haben die belebende Sicherheit, dass Deine Augen, die geweint haben über die mit Jesu Blut getränkte Erde, sich auch dieser Welt zuwenden, die Kriegen, Verfolgungen und Bedrückungen der Gerechten und Schwachen ausgeliefert ist.
Und wir erwarten in der Dunkelheit dieses Tränentales von Deinem himmlischen Lichte und von Deinem milden Erbarmen Trost für alle Herzensängste und die leidgeprüfte Kirche und Heimat.
Wir glauben endlich, dass Du in der Herrlichkeit, wo Du mit der Sonne gewandet und mit Sternen gekrönt herrschest, nach Jesus die Freude und Seligkeit aller Engel und aller Heiligen bist.
Und wir schauen in der Kraft des Glaubens an die künftige Auferstehung von dieser Erde, die wir als Wanderer durchschreiten, auf zu Dir, unserem Leben, unserer Süßigkeit, unserer Hoffnung. Ziehe uns an mit Deiner milden Stimme, um uns einst nach dieser Verbanung Jesus zu zeigen, die gebenedeite Frucht Deines Leibes, o gütige, o milde, o süße Jungfrau Maria.
Papst Pius XII.

Novene-Gebet
zur glorreich in den Himmel aufgenommenen und im Himmel gekrönten Junfrau und Gottesmutter

Nach Nr. 296 des kirchlichen Ablassbuches gewinnt man täglich 500 Tage Ablass und am Ende der Novene einen vollkommenen Ablass, wenn man neun Tage hintereinander einige Gebete zu Ehren der Himmelfahrt Mariens verrichtet.
Wenn folgende Gebete gemeinschaftlich verrichtet werden, so betet der Vorbeter jeweils den ersten Abschnitt, die übrigen den zweiten.


1
O Maria, Gnadenvolle, wir huldigen Dir im Geheimnis Deiner glorreichen Aufnahme in den Himmel. Wir preisen Dich selig und überselig wegen Deines glücklichen Todes. Du bist nicht aus Schwäche oder Krankheit des Leibes gestorben, sondern aus übergroßer Liebe zu Gott und Deinem Sohn.
O Maria, Du glorreiche Königin des Himmels und der Erde, stehe uns und allen Sterbenden in der letzten Stunde bei, damit wir im Friden mit Gott aus dem Leben scheiden und ohne Furcht vor dem kommenden Gericht durch die dunkle Pforte des Todes in die Freuden des Herrn eingehen dürfen.
Gegrüßt seist Du, Maria...

2
O Maria, Gnadenvolle, wir huldigen Dir im Geheimnis Deiner glorreichen Aufnahme in den Himmel. Wir preisen Dich selig und überselig, weil Dein Leib nicht der Zerstörung anheimfiel, sondern nach dem Tode zugleich mit der Seele in den Himmel einging. Nie hatte die Sünde Macht über Dich, darum verfiel Dein Leib auch nicht der Strafe, die der Sünde Sold ist.
O Maria, Du Reine und Unversehrte, erwirke uns einen großen Abscheu vor jeder Sünde, ist sie doch schuld an all dem Elend, das jemals über die Menschen an Leib und Seele gekommen ist und in Zeit und Ewigkeit noch über sie kommen wird.
Gegrüßt seist Du, Maria...

3
O Maria, Gnadenvolle, wir huldigen Dir im Geheimnis Deiner glorreichen Aufnahme in den Himmel. Wir preisen Dich selig und überselig, weil Du nach Beendigung Deiner irdischen Pilgerfahrt alsbald mit Leib und Seele in das himmlische Paradies einziehen durftest. Dein Leib und Deine Seele waren ja die geheimnisvolle Bundeslade, die der Heilige Geist selber erbaut und der Sohn Gottes bewohnt hat. Sie sollte vor der Zerstörung bewahrt bleiben und unverletzt in den Himmel getragen werden.
O Maria, du Auserkorene vor allen Menschen, erwirke uns die Gnade, dass wir Leib und Seele als Gottes Geschenk betrachten, sie durch die Sünde nicht entweihen, sondern durch treuen Glauben und ein tugendstarkes Leben sie der Verklärung und der Herrlichkeit des Himmels entgegenführen.
Gegrüßt seist Du, Maria....

4
O Maria, Gnadenvolle, wir huldigen Dir im Geheimnis Deiner glorreichen Aufnahme in den Himmel. Wir preisen Dich selig und überselig ob er unsagbaren Wonne, von der Dein Herz überströmte, als Du nach dem Tode der Erde entrückt wurdest und glorreich in den Himmel einziehen durftest. Wie groß war Deine Seligkeit, als der ewige Vater Dir als Seiner erstgeborenen, treuen Tochter das Erbe überreichte, das Er von Anbeginn für Dich bestimmt hatte, als der Sohn Gottes Sein Reich mit Dir teilte und Dich als Königin an Seine Seite setzte, als der Heilige Geist Dich als Seine auserkorene Braut für alle Ewigkeit in Seine Gnadengeheimnisse einbezog.
O Maria, du glorreiche Himmelskönigin, erwirke uns die Gnade, dass wir von den irdischen Dingen uns nicht umklammern lassen und nicht einer gefährlichen Diesseitigkeit verfallen. Erhebe unseren Blick nach oben und erflehe uns Loslösung von den Dingen der Zeitlichkeit, damit wir über der Vielfalt des Irdischen das Jenseitige und Ewige nicht aus dem Auge verlieren.
Gegrüßt seist Du, Maria...

5
O Maria, Gnadenvolle, wir huldigen Dir im Geheimnis Deiner glorreichen Aufnahme in den Himmel. In nie endender, alles irdische Begreifen weit übersteigender Seligkeit genießest Du die Anschauung des dreieinigen Gottes und nimmst die Huldigung der Engel, der Heiligen und Deiner Diener auf Erden entgegen. Gedenke der Aufgabe, die Dir der Allerhöchste anvertraut hat, vom Himmel aus die Schutzherrin der Kirche, unsere mütterliche Fürsprecherin und die Mittlerin aller Gnaden zu sein.
O Maria, hoch über uns erhoben und seit dem Tage Deiner Himmelfahrt beim unzugänglichen Lichte wohnend, erwirke der Kirche Frieden, Freiheit und Gedeihen, den Heiden das Licht des Glaubens, den Sündern die Gnade der Bekehrung, den Sterbenden die letzten heilsnötigen Gnaden, den Armen Seelen Linderung ihrer Leiden, den Geprüften, Irrenden und Versuchten Trost, Licht und Stärke, uns allen aber jene Gnaden, deren wir bedürfen, um unsere Lebensaufgabe treu zu erfüllen und die ewige Seligkeit zu erreichen. Amen.
Gegrüßt seist Du, Maria...

Nihil obstat: Dr. A. Cottier, libr. cens. - Imprimatur: Friburgi Helv., die 14 oct. 1950. L. Waeer, vic. gen. - Kanisius-Verlag, Freiburg/Schweiz

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