O Maria, Mutter meines Gottes und meine Mutter! ich darf deinen geliebten Sohn in mein Herz aufnehmen in der heiligen Kommunion; damit aber mein Herz ein ihm wohlgefälliges Ruheplätzchen werde, so erflehe mir vom Heiligen Geiste die Gnade, ihn mit ähnlichen Gefühlen der Demut, der Reinheit und Liebe zu erwarten, wie du ihn nach der Botschaft des Engels vom Heiligen Geiste empfangen hast. Ich erinnere dich an jene geheimnisvolle Stunde und bitte dich, dein Herz meinen Bitten zu öffnen, die ich jetzt mit den Engelsworten vortrage:
Grgrüßet seist du Maria!
Mit kindlicher Ehrfurcht grüße ich dich, Maria, als Tochter des ewigen Vaters, als Mutter des Sohnes Gottes und als Braut des Heiligen Geistes. Ich vereinige mich mit dir im Glauben an Gott den Vater, der seinen Sohn zu deinem Sohn gemacht und als Lösepreis unserer Seeelen dahingegeben hat; mit dir glaube ich an Gott den Sohn, der dich zur Mutter erwählt und aus dir die menschliche Natur angenommen hat; ich glaube an Gott den Heiligen Geist, der dich überschattet und die Menschwerdung des göttlichen Wortes in dir bewirkt hat.
Du bist voll der Gnaden! (Glaube, Hoffnung, Liebe, Reue.)
O erwirke mir von dem Überflusse deiner Gnaden für die Einkehr deines Sohnes in mein Herz:
- Vermehrung des Glaubens und der Liebe zu Jesus im allerheiligsten Altarssakrament, wo er mit Leib und Seele, Gottheit und Menschheit zugegen ist und die Nahrung meiner Seele wird.
- Belebung meiner Hoffnung auf Verzeihung meiner vielen Sünden und Fehler und wahre Reue über dieselben.
- Erflehe mir doch die Gnade einer reinen, starken Liebe zu Jesus und die Gnade der Beharrlichkeit im Guten bis ans Ende.
O Maria, der Herr ist mit dir, weil du rein und sündenlos warst; wenn nun der Herr Himmels und der Erde durch ein Wunder seiner Liebe auch zu mir kommt, kann ich nur in tiefster Zerknirschung sagen: "O Herr ich bin nicht würdig, daß du eingehest unter mein Dach, - aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund."
Du bist gebenedeit unter den Frauen und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes Jesus!
Jesus, die Frucht deines Leibes ist wahrhaft gebenedeit, - er ist es, durch den alle Völker gesegnet werden. So hoffe auch ich, durch ihn gesegnet zu werden und vertraue auf dein mütterliches Herz, daß es mein Herz mit dem hochzeitlichen Kleide schmücke; und dann lege mir die Frucht deines Leibes: Jesus, dein Kindelein - tief in mein Herz hinein. Amen.
Anmerkung: Hat man noch Zeit bis zum Empfange der heiligen Kommunion, so ist es gut, das "Den du o Jungfrau vom Heiligen Geist empfangen hast" zu beten.
Danksagung nach der heiligen Kommunion
"Mein Gott und Alles!" (50 Tage Ablaß jedesmal. Leo XIII. 4. Mai 1888)
"Mit Maria, der unbefleckt Empfangenen, laßt uns anbeten und dankbar verehren, anrufen und trösten das heiligste und liebenswürdigste eucharistische Herz Jesu." (200 Tage Ablaß jedesmal, Pius X. 19. Dez. 1904.)
Heilige, unbefleckte Jungfrau Maria, Mutter Gottes und unsere Mutter, sprich du für uns zum Herzen Jesu, welcher dein Sohn und unser Bruder ist. (100 Tage Ablaß einmal täglich. Leo XIII. 20. Dez. 1890.)
Mit dir, o meine himmlische Mutter, stimme ich dankbaren Herzens in deinen Gott so wohlgefälligen Lobpreis ein, in das
Magificat. (Luk. 1, 46-55.)
Hochpreiset meine Seele den Herrn,
Und mein Geist frohlocket in Gott meinem Heilande;
Denn er hat gesehen auf die Niedrigkeit seiner Magd.
Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.
Denn Großes tat an mir der Mächtige, er, dessen Name heilig ist.
Seine Barmherzigkeit währet von Geschlecht zu Geschlecht bei denen, die ihn fürchten.
Er übet Macht mit seinem Arme, zerstreuet, die hoffärtig sind in ihres Herzens Sinne.
Die Mächtigen stürzt er vom Throne, und erhöht die Niedrigen.
Die Hungrigen erfüllt er mit Gütern, und Reiche läßt er leer ausgehen.
Er hat sich angenommen seines Knechtes Israel, war eingedenk seiner Barmherzigkeit.
Wie er gesprochen hat zu unsern Vätern - zu Abraham und seinem Samen bis in Ewigkeit.
100 Tage Ablaß einmal täglich. 7 Jahre und 7 Quiadragenen einmal an jedem Samstag. Leo XIII. 20. Sept. 1879.
Ich gedenke aber auch, o meine liebste Mutter Maria, der Stunde, wo dein geliebter Sohn, nachdem er vom Kreuze abgenommen war, in deinem Schoße ruhte, weil er unter den Gestalten der heiligen Hostie durch die heilige Kommunion auch in meiner Seele niedergelegt ist. Siehe, ich lege ihn im Geiste jetzt auch auf deinen mütterlichen Schoß; ich übergebe ihn deinen liebreichen Händen, damit er bei dir sanft ruhe und süße Freude genieße. Du aber, liebste Mutter, erzeige ihm am meiner Statt deine treuen Dienste und deine große Liebe; ersetze ihm durch deine mütterlichen Liebkosungen alle frommen und zärtlichen Gefühle und Anmutungen, die ich ihm so gerne schenken möchte, aber in meinem Unvermögen nicht zu geben vermag. Opfere ihm deine Verdienste als Ersatz für meine Unvollkommenheit. Danke ihm statt meiner und erbitte mir daß er mit seiner sakramentalen Gegenwart nicht von mir scheide, ohne meiner Seele den reichsten Segen zurückzulassen.
Imprimatur. Ratisbonae, die 5. Julii 1917. Dr. Scheglmann, Vic. Gen. - Verlag von Richard Kühlwein, Regensburg
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