Zu den für den christlichen Opferaltar vorgeschriebenen Schmuckgegenständen gehören erstlich die geweihten Altartücher. Es muss der Altar mit drei leinenen Tüchern bedeckt sein. Der erste Zweck dieser dreifachen Altarbekleidung ist die Reinlichkeit. Dann haben die Altartücher auch eine symbolische Bedeutung. Wird durch den geweihten Altarstein Christus sinnbildlich dargestellt, so erinnern die Altartücher an jene leinenen Tücher, in welche der heilige Fronleichnam bei der Abnahme vom Kreuze eingewickelt wurde.
Die Dreizahl der Altartücher ist ein sinnvoller Hinweis auf die Gläubigen, welche den Opferaltar umgeben. Sie deutet darauf hin, dass alle geheiligten Seelen in dreifacher Gliederung entweder der streitenden oder leidenden oder triumphierenden Kirche angehören.
Die reine, weiße Leinwand sinnbildet die Reinheit des Herzens und den reinen Lebenswandel der vollendeten Heiligen, den die Gläubigen auf Erden nachzuahmen berufen sind. Wie die edle Leinwand nur mit größter Mühe und Arbeit zubereitet und gewonnen wird, so können auch Herzensreinheit und Tugend nur mühsam durch Wachsamkeit und Abtötung und durch viel Gebet erlangt und bewahrt werden.
Aus: Gold Edelsteine und Perlen oder Die Zeremonien und Gebete bei der heiligen Messe. Von P. Placidus Banz, Benediktiner in Einsiedeln, d. Z. Pfarrer in Schnifis bei Feldkirch. Mit Druckbewilligung des Hochwdgst. Bischofs von Chur, Seiten 21 und 22
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