Mittwoch, 22. August 2007

Das Angelus-Läuten und das Beten des "Der Engel des Herrn"

Im Jahre 1956, also zur Zeit des "Ungarnaufstandes" wurde von der "Zentrale der Erzbruderschaft der Ehrenwache des heiligsten unbefleckten Herzens Mariens", München 22 - Hildegardstraße 19/0, folgenden Rundbrief in Form eines 12-seitigen Heftchens an alle "Ehrenwächter" versandt:

Liebe Ehrenwächter!
Mit dem seraphischen Friedensgruß: "Der Herr schenke Euch Seinen Frieden!" begrüße ich Euch recht herzlich.
Viel zu lange ist es her, dass Ihr von uns ein Wort der Aneiferung und Ermunterung erhalten habt. Aber anläßlich der "Fünfhundertjahrfeier des Mittagsläutens" sollt Ihr wieder einen Rundbrief erhalten. Er handelt über eine unserer Ehrenpflichten, das gute Beten des "Engel des Herrn". Nehmt ihn gut auf und seid und bleibet Beter und Apostel des "Engel des Herrn"!Dreimal am Tag erschallt von allen Minaretts in muselmännischen Landen der Gebetsruf "Gott ist groß und groß ist Mohammed, sein Prophet". Und was geschieht beim Vernehmen dieses Gebetsrufes? Jeder Muselmann fällt in die Knie, verneigt sich siebenmal gen Mekka bis zum Boden, wiederholt den Lobspruch auf der Straße, im Café oder wo immer ihn der Gebetsruf trifft. - Dreimal am Tag erklingt in katholischen Landen die Gebetsglocke, morgens, mittags, abends. Und was geschieht? - Ja, was geschieht?
Das Morgen- und Abendläuten ist zu verschiedenen Zeiten aufgekommen, hatte aber nicht von Anfang an die einheitliche Bedeutung des Marienlobes. Das mittägige Gebetsläuten aber hat in schicksalsschwerer Stunde vor genau 500 Jahren Papst Calixt III. angeordnet, auf dass beim Klang der Gebetsglocke alle Christen sich vereinigten in heißem Flehgebet, um Gottes Schutz und Segen auf die bedrohte Christenheit herabzurufen. Damals hat Papst Calixt III. drei Vaterunser und drei Ave Maria angeordnet. Mittlerweile hat sich die Gewohnheit gebildet, jeweils morgens, mittags und abends beim Läuten der Gebetsglocke den "Engel des Herrn" zu beten. Deshalb heißt man heute das dreimalige Läuten das "Angelus-Läuten". Leider hören viele Katholiken im Drange der Geschäfte, im Rattern der Motorräder, im Hupen der Autos, im Heulen der Sirenen, auch aus Gleichgültigkeit das Angelus-Läuten nicht mehr. "
Zur Sühne und Ersatzleistung für so viele, welche den Engel des Herrn nicht beten, sollen die Ehrenwächter dieses kostbare Gebet keinen Tag unterlassen." (Handbüchlein)
So obliegt uns Ehrenwächtern anläßlich der fünften Zentenarfeier des Mittagsläutens die heilige Aufgabe, nicht bloß selber den Engel des Herrn wieder treu zu beten, sondern auch in unserer Umgebung das Angelus-Beten wieder neu zu beleben. Dazu soll dieser Jubiläumsrundbrief aneifern, dass wir den Engel des Herrn überhaupt wieder beten, dass wir ihn gut beten, und ihn beten zur Beschwörung der bolschewistischen (islamischen) Gefahr und für alle unter dem bolschwistischen (islamischen) Joch Seufzenden; das ist das heutige große Anliegen. Dazu sollen uns bewegen:
1. Die fünfte Zentenarfeier des päpstlichen Rundschreibens Calixt III. über das Beten.
2. Der gloriose Sieg der Christen über die Türken (Mohammedaner, den Islam) bei Belgrad.
3. Die gegenwärtige Not.
Und Du Maria mit dem Kinde lieb, uns allen Deinen Segen gib!

I.
Die 5. Zentenarfeier des pästlichen Rundschreibens Papst Calix III. 29.6.1456

Damals hat der Türkenkaiser Mohammed II. seinen Entschluss, dem christlichen Abendland den Todesstoß zu versetzen, kundgetan. Das war keine Großtuerei; denn drei Jahre zuvor hatte er das oströmische Reich mitsamt seiner Hauptstadt Konstantinopel erobert, die Hagia Sophia, die Hauptkirche der Stadt, zur Moschee erklärt, das Kreuz auf ihrer Kuppel entfernt und darauf den Halbmond errichtet. Die christlichen Fürsten hatten den oströmischen Kaiser Konstantin XI. total im Stiche gelassen, sogar den Türken um des klingenden Geldes willen unterstützt. Vor dem Widerstand des Westens brauchte also Mohammed II. wahrlich nicht zu bangen. Am Vordringen nach den christlichen Kernlanden stand ihm nur Ungarn mit seinem Kriegshelden Huniadi entgegen. Zwangsläufig mußte daher Mohammeds II. Kriegsziel die Niederzwingung Ungarns und seiner Grenzfeste Belgrad sein. Dieser Riesengefahr stand Ungarn allein, auf sich gestellt, gegenüber. Die Kurzsichtigkeit der europäischen Fürsten gegenüber dieser gewaltigen Bedrohung von Osten her war katastrophal. Nur auf den Papst konnten die Ungarn hoffen. Papst Nicolaus V. (1447-1455) ließ einen Kreuzzug predigen und schickte dazu als seinen besonderen Legaten den hl. Johannes von Kapistrano, einen Franziskaner der strengen Observanz, einen feurigen Prediger und großen Wundertäter, zum Kaiser Friedrich III. Nach dem raschen Tod Nicolaus' V. bestätigte auch sein Nachfolger Papst Calixt III. (1455 bis 1458) den hl. Kapistran als seinen Legaten und rief die ganze Christenheit zur Hilfeleistung auf. Der hl. Johannes Kapistran beschwor auf den Fürstentagen zu Frankfurt (1454) und zu Wiener-Neustadt (1455) die versammelten Fürsten zu helfen, aber vergebens.
Am 7.4.1456 gelangte die Schreckenskunde nach Ungarn, Mohammed II. sei mit einer Riesenkriegsmacht im Anzug; am 27.6.1456 kam ein Hilfeschrei Huniadis, des heldenhaften ungarischen Feldherrn. Die Gefahr für den christlichen Westen war riesengroß.
In dieser kritischen Lage nahm der Papst seine Zuflucht zu den überirdischen Gewalten und veröffentlichte am 29.6.1456 sein Rundschreiben über das Gebet. Darin ordnete er das tägliche Mittagsläuten an, wodurch die ganze Christenheit an die Riesengefahr erinnert und zu Gebet und Buße aufgerufen werden sollte. Er wies darauf hin, wie das vertrauensvolle, beharrliche Gebet schon oft auch den Sieg der Beter im Waffengang gebracht habe: Moses betete, und Amalek ward geschlagen. Judith betete und fastete, und verlangte gleiches vom ganzen Volke, und das Riesenheer des Holofernes ward völlig aufgrieben. Ezechias betete, und ein Engel Gottes vernichtete das Heer des Assyrerkönigs Sennacharib. Judas, der Makkabäer, betete, und ein glänzender Sieg über eine vielmals größere Übermacht war der Erfolg.

Liebe Ehrenwächter! Immer noch läuten die Angelus-Glocken, immer noch rufen sie zum Gebet wider innere und äußere Feinde auf. Hören wir noch? Wir haben die Ehrenpflicht, unserer Mutter und Königin die Ehre des täglichen Angelus-Gebetes zu erweisen und dazu auch andere zu bewegen. Tun wir es?
Die Türkengefahr ist vorbei (damals, 1956, inzwischen aber wieder hochaktuell, diesmal nicht durch ein angreifendes Heer, sondern durch Einwanderung und Etablierung und (Be-)Festigung der islamischen Religion und Kultur inmitten der (noch) mehrheitlich christlichen europäischen Länder! Anm. der Red.), um so drohender ist die bolschewistische Gefahr. (Diese ist zur Zeit hingegen nicht akut! Anm. der Red.) Wahrlich, Verhandlungen und Waffengang bannen diese Gefahr nimmermehr, dazu muß kommen die Macht des Gebetes und der Buße. "Nur den Betern kann es noch gelingen, das Schwert ob unseren Häuptern den rächenden Gewalten abzuringen", sagt Reinhold Schneider. Dazu ruft der zwölfte Pius andauernd auf. Dazu ruft selbst der Himmel auf. Ich nenne nur einige Orte, wo die Muttergottes ihren Gebets- und Bußruf erklingen ließ: La Salette und Lourdes, Fatima und Beauraing. Wann wollen wir beginnen? Das Angelus-Läuten muss uns täglich dreimal an die Riesengefahr erinnern, in der wir schweben; unser Angelus-Beten muss ein Hilfeschrei ans Herz der Mutter sein, so wie er unter dem Bild der Schweden-Madonna im Überlinger Niklaus-Münster steht: "Es dräuht die Not, Gott hält Gericht, Maria hilf, verlaß uns nicht!"

II.
Der gloriose Sieg der Christen über die Türken bei Belgrad

Die damaligen politischen Führer haben leider die ernste Gefahr für das christliche Abendland nicht erkannt. Um so mehr waren der Papst und sein Legat wach. Beide waren alte Männer, aber voll heiligen Feuereifers für Christus und seine Sache. Der Papst hatte geschworen, all sein Hab und Gut, seine Gesundheit und seine Ruhe, ja sein Leben für Christus einzusetzen, und hatte dem hl. Johannes Kapistran den Auftrag gegeben, auf seine Kosten ein Söldnerheer zu werben. Und der hl. Kapistran, obwohl schon 70 Jahr alt, war unermüdlich tätig.
Bei all dieser immensen Arbeitsleistung blieb er aber der eifrige Beter, strenge Büßer, große Wundertäter. Entsprechend seiner Ordensrichtung trug er ein unbegrenztes Vertrauen zum hl. Namen Jesus und zur Patronin des Ordens, zur Immakulata. Sein Eifer für seinen Orden war glühend. Er darf sich rühmen, 4000 Novizen eingekleidet zu haben. Über alles aber ging ihm die Liebe zur Kirche. Er selbst gesteht, daß die Einigung der europäischen Christenheit sein Hauptanliegen gewesen sei. Auf des Ungarn Fürsten Huniadis Hilferuf (27.6.1456), sammelte er sein geworbenes Sölderheeer, begeisterte seine Soldaten mit Wort und Beispiel, durch Gebet und Wunder und sagte ihnen den sicheren Sieg bestimmt voraus. Sein Heer zählte ungefähr 40.000 Mann. Es herrschte Manneszucht in seinen Scharen. Noch rechtzeitig kam er nach Belgrad. Auf sein Zureden wagten die Belagerten einen Ausfall, zerstörten die Belagerungsmaschinen. Acht Tage dauerte die Schlacht, aber mit dem Schlachtruf: 'Jesus', und mit der Siegeszuversicht im Herzen, drangen die christlichen Kämpfer immer tiefer in die Schlachtreihen des Türken ein. Eine schreckliche Panik brach unter den Türken aus. 24.000 Tote und ungeheuere Beute ließen sie zurück. Der Sultan selbst ergriff die Flucht und machte erst in Sophia nach tagelanger Flucht Halt.
Für diesmal war Ungarn, der Vorposten des christlichen Westens, noch einmal gerettet. Der Jubel über diesen wunderbaren Sieg war unbeschreiblich. Doch der Widerstand der Magyaren verhinderte die Ausnützung des Sieges. Das und der Tod Huniadis brach auch dem hl. Johannes Kapistran das Herz. Er starb in Ungarn am 23.10.1456. Aber mögen auch spätere Siege über die Türken strahlender erscheinen, diesem Sieg von Belgrad ist es zu verdanken, daß nicht der Halbmond, sondern das Kreuz das Symbol Europas geblieben ist.
Dieser gloriose Sieg von Belgrad zeigt uns eines zur Genüge, dass Gebet und Buße Machtfaktoren sind, die Großes vermögen. Besonders ist es heute die eifrige Zufluchtsnahme zu Maria, der Hilfe der Christen und der Retterin aus unserer Not. Das Türkenläuten ist zum Angelus-Läuten geworden. Wir sind aufgerufen, den "Engel des Herrn" eifrig und gut zu beten, um Rettung aus der bolschewistischen (jetzt vor allem islamistischen) Gefahr. Und auch unsere Herzen schwillt frohe Heilszuverischt, dass durch Maria nicht der Untergang des Abendlandes komme, sondern seine Erneuerung und der Triumph der katholischen Wahrheit.
Darum, liebe Ehrenwächter des hochheiligen und unbefleckten Herzens Mariens, betet treu und eifrig den täglichen "Engel des Herrn"! Wie vom heiligen Rosenkranz kann man auch von ihm sagen, er ist die Davidsschleuder, mit der wir schneller und gründlicher über die Goliaths der Gottlosigkeit und des Hasses obsiegen als mit aller Politik und modernsten Waffen. das Wort des alten Görres hat immer noch Geltung: Betet, Völker, betet!

III.
Vor allem die gegenwärtige Not zwingt uns zum Gebet

Zwar wiederholt sich die Geschichte nicht, aber die Zeit vor 500 Jahren bietet eine beängstigende Parallele zu unseren Tagen. Wieder steht die Welt in einem gigantischen Zweikampf zwischen Christ und Widerchrist. Wieder ist die christliche Haltung von materialistischen Grundsätzen und Praktiken stark verseucht; wieder kommt der Feind vom Osten mit einer Siegeszuvesicht, die ängstigt. Schrieb doch einer vor einiger Zeit: Dem Glaubensfanatismus des Bolschewismus (des Islams!), der Vitalität seiner Anhänger, der Einsatzbereitschaft all seiner Formationen ist der übersättigte Westen nicht gewachsen. Im Osten hat sich etwas aufgetan, das Plutarch den größten Schrecken, der über die Welt kommt, genannt hat: die bewaffnete Gottlosigkeit. Gegen diese Art von bösen Geistern gibt es keine andere Rettung als Gebet und Fasten, als Zusammenschluss aller aufbauenden Kräfte Europas, als voller Einsatz aller katholischen Kräfte für eine bessere Welt. Daran soll uns täglich dreimal die Angelus-Glocke erinnern, täglich dreimal soll wie aus einem Munde der millionenfache Hilfeschrei zu Maria, der Hilfe der Christen, aufsteigen: "Es dräuht die Not, Gott hält Gericht, Maria hilf, verlass uns nicht!" Täglich dreimal laßt uns in die Knie fallen und besinnlich beten den "Engel des Herrn!"

Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft, und Sie empfing vom Heiligen Geist.

Mein Gott, wie groß, wie erhaben muss Maria sein, da der Dreifaltige Gott Ihr Seinen Segens-Liebes-Gnaden-Gruß durch einen der ersten Himmelsfürsten entbieten läßt, und die Rettung der Welt getrost in Ihre Hand legt. Und Maria schaut klar, dass der Weg zu unserem Heil nur durch Ihr durchbohrtes, todwundes Mutterherz gehen kann. Sie schaut Millionen Arme Ihr zugereckt, hört Millionen Stimmen: Rette uns vor dem Verderben! Und voll Mitleid willigt Sie ein, Schmerzensmutter des Schmerzensmannes zu werden. Muss uns diese große Liebestat Mariens nicht größtes Vertrauen und frohe Heilszuversicht für die Zukunft verleihen? Nein, Maria verläßt Ihre treuen Diener und Kinder nimmermehr. Wir beten weiter:

Und Maria sprach: Siehe, ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach Deinem Wort.

Maria hat nur eine Frage, wie Sie Mutter werden und doch reinste Jungfrau bleiben könne; der Engel sagt Ihr, das wird der Heilige Geist in Dir bewirken, so dass Dein Sohn in Wahrheit Gottessohn genannt wird. Darauf spricht Maria Ihr rettendes Fiat. Die Jungfrau ist Gottesmutter und die Welt hat den göttlichen Erlöser. Was doch bei Gott die jungfräuliche Reinheit verbunden mit Demut und Liebe bedeuten muss! Hier macht Er davon das Heil der Welt abhängig; aber auch heute hängt davon die Rettung unserer Welt ab. Den dialektischen und praktischen Materialismus überwindet man nur mit unbegrenzter Hingabe an Gottes unendlich weise, gütige, mächtige Vorsehung, die ohne demütige, reine Gottes- und Nächstenliebe unmöglich ist. Schließlich beten wir:

Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.

Der Heiland, der Retter, ist da, und man findet Ihn bei Maria. Er ist da in der Kirche, da im Sakrament, da im Nächsten. Uns Ihm durch Maria zur Verfügung zu stellen für das göttlichste aller Werke, die Seelenrettung, die Welterlösung, ist unsere Aufgabe. Wir lösen die Aufgabe auch durch unser gutes Beten des "Engel des Herrn". Wohlan, beten wir ihn für die leidende, schweigende Kiche.

Die Rettung unserer heutigen Welt aus allen Nöten und Gefahren wird allgemein von Maria erwartet: Sie kann die Welt retten. Die Not unserer Welt ist ihre Entgöttlichung und Verteufelung. Daraus kann nur die retten, deren Beruf und Aufgabe es ist, dem Teufel den giftgeschwollenen Kopf immer wieder zu zertreten. Sie nennt darum der Papst die Zuflucht der Welt und Siegerin in allen Schlachten Gottes. Ihre Stunde hat geschlagen, die Stunde Ihrer Macht, Ihrer Hilfe, der Rettung. Nur Sie kann die gefahrdrohenden Gewitterwolken zerstreuen; nur Sie die in Hass verkrampften Herzen erneuern, nur Sie der friedlosen Welt den Frieden schenken. Sie will die Welt retten. Ihr Mutterherz ist weltweit und will nicht, dass auch nur eine Seele verloren gehe. Darum tut Sie alles, die Rettung vorzubereiten. Sie erscheint oft auf unserer Erde, sagt Worte der Anklage, des Trostes und der Ermunterung. Ja, Sie pilgert segnend und Wohtaten spendend durch die ganze Welt. Schließlich legt Sie die Rettungsmittel in unsere Hand: den Rosenkranz, die Buße, die Herz-Mariä-Samstage. Ja, Maria wird die Welt retten. Sie sagt es: "Ich werde der Welt den Frieden bringen." Wohlan, wir stellen uns Maria zur Verfügung!
Der tägliche Engel des Herrn sei uns Signal der Gefahr, Aufruf zu Gebet und Buße, Aufmunterung für die Stunde der Heimsuchung. Aber am Ende steht der Sieg Mariens.


Zentrale der Erzbruderschaft der Ehrenwache des hlgst. unbefl. Herzens Mariens, München 22 - Hildegardstraße 19/0 - (10130 L. Storr, Mü. 22, Liebherrstr. 5)

Montag, 13. August 2007

Gebet Papst Pius' XII. zur verklärten Gottesmutter

Verfaßt zur feierlichen Erklärung ihrer leiblichen Aufnahme in den Himmel.

Assunta MurilloUnbefleckte Jungfrau, Mutter Gottes und der Menschen Mutter!
1. Wir bekennen mit der ganzen Kraft unseres Glaubens, dass Du mit Seele und Leib glorreich in den Himmel aufgenommen bist, wo Dir alle Chöre der Engel und alle Scharen der Heiligen als Königin huldigen. Und wir vereinen uns mit ihnen, um den Herrn zu loben und zu preisen, der Dich über alle anderen Geschöpfe erhob, und bringen Dir unsere andachtsvolle Hingabe und Liebe dar.
2. Wir wissen, dass Du auf Erden mit mütterlichem Blick auf Jesu Knechtsgestalt und Leiden blicktest. Doch jetzt siehst Du im Himmel die verklärte Menschheit der ungeschaffenen Weisheit, und die Freude Deiner Seele läßt dein Herz in beseligendem Entzücken aufjauchzen, da Du die anbetungswürdige Dreifaltigkeit von Angesicht zu Angesicht schaust. Und wir arme Sünder, wir, denen der Leib den Aufschwung der Seele hemmt, wir bitten Dich, reinge unsere Sinne, damit wir lernen, schon hienieden inmitten der Lockungen der Geschöpfe Gott zu lieben, Gott allein.
3. Wir vertrauen darauf, dass Deine Augen voll Erbarmen auf unsere Nöte und Ängste, auf unsere Kämpfe und Schwächen niederblicken, dass Dein Antlitz gütig lächelt zu unseren Freuden und Siegen. Du hörst, was Dir Jesus von jedem aus uns wie dereinst von seinem Lieblingsjünger sagt: Sieh da Dein Sohn. Und wir, die wir Dich anrufen als unsere Mutter, wir erwählen Dich gleich Johannes zu unserer Führerin. Du sollst uns Kraft und Trost in unserem Erdenleben sein.
4. Wir haben die beglückende Gewißheit, dass Deine Augen, die über die von Jesu Blut getränkte Erde weinten, sich auch jetzt noch auf die Welt richten, die von Krieg, Verfolgung und Unterdrückung der Gerechten und Schwachen heimgesucht ist. Und wir erwarten in dem Dunkel dieses Tränentales von Deiner himmlischen Verklärung und Deiner milden Güte Linderung in unserem Herzeleid, in den Prüfungen von Kirche und Vaterland.
5. Wir glauben endlich, dass Du in der Glorie, wo Du herrschest, bekleidet mit der Sonne und gekrönt von Sternen, nächst Jesus die Freude und Wonne aller Engel und Heiligen bist. Und wir blicken von dieser Erde, wo wir als Pilger wallen, gestärkt durch den Glauben an die künftige Auferstehung, auf Dich, unser Leben, unsere Wonne, unsere Hoffnung. Ziehe uns an durch Deiner Stimme trauten Klang und zeige uns dereinst nach unserer Verbannung Jesus, die gebenedeite Frucht Deines Leibes, o gütige, o milde, o süße Jungfrau Maria. (Papst Pius XII.)

Papst Pius XII. ("Pastor Angelicus"), geboren zu Rom am 2. März 1876, zum Priester geweiht am 2. April 1899, von Papst Benedikt XV. zum Bischof geweiht am 13. Mai 1917, von 1917 bis 1929 Nuntius in Deutschland, am 16. Dezember 1929 zum Kardinal und am 7. Februar 1930 zum Kardinalstaatssekretär ernannt, zum Papst gewählt am 2. März 1939 und gekrönt am 12. März 1939, vollzog am 31. Oktober 1942 die Weihe der Menschheit an das Herz Mariä und am 1. November des Heiligen Jahres 1950 verkündete er feierlich das Dogma von der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel, das jeweils am 15. August liturgisch gefeiert wird! Papst Pius XII. ist am 9. Oktober 1958 in Castel Gandolfo gestorben.

Litanei zum Unbefleckten Herzen Mariä

Immaculate Heart of Mary Painting

Herr, erbarme Dich unser!
Christus, erbarme dich unser!
Herr, erbarme Dich unser!
Christus, höre uns!
Christus, erhöre uns!
Gott Vater vom Himmel, erbarme Dich unser!
Gott Sohn, Erlöser der Welt, erbarme Dich unser!
Gott Heiliger Geist, erbarme Dich unser!
Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, erbarme Dich unser!

Herz Mariä, voll Liebe zu Gott und den Menschen,
Wir ehren und lieben dich, bitte für uns! (Diese Antwort ist nach jeder Anrufung zu wiederholen)
Herz Mariä, voll kindlicher Ergebenheit gegen den himmlischen Vater,
Herz Mariä, voll mütterlicher Zuneigung zu Deinem göttlichen Sohne,
Herz Mariä, voll bräutlicher Liebe zum Heiligen Geiste,
Herz Mariä, voll Begeisterung für die ewige Wahrheit,
Herz Mariä, voll Staunen über die unendliche Vollkommenheit Gottes,
Herz Mariä, voll Entzücken über die ewige Schönheit Gottes,
Herz Mariä, voll Demut vor der unendlichen Majestät Gottes,
Herz Mariä, voll Verständnis und Freude über das Wirken Gottes im Reiche der Natur und der Gnade,
Herz Mariä, voll Vertrauen in die Weisheit und Liebe der Vorsehung Gottes,
Herz Mariä, voll Hingabe und Eifer in der Ausführung des Willens Gottes,
Herz Mariä, voll Ergebung und Geduld in allen Prüfungen, die Gott Dir schickte,
Herz Mariä, voll Freude über die unerschöpfliche Barmherzigkeit Gottes mit den Sündern,
Herz Mariä, voll Dankbarkeit für alle Gnaden Gottes,
Herz Mariä, voll Dankbarkeit für die Unbefleckte Empfängnis und die Bewahrung vor aller persönlichen Sünde,
Herz Mariä, voll Dankbarkeit für die außergewöhnliche Begnadung und Heiligkeit,
Herz Mariä, voll Ehrfurcht, Gehorsam und Zuneigung für Deine heiligen Eltern, Joachim und Anna,
Herz Mariä, voll opferwilliger Freude über die Darbringung und den Aufenthalt im Tempel,
Herz Mariä, voll Freude über das Walten Gottes in der Geschichte Deines Volkes,
Herz Mariä, voll gläubiger und liebender Wissbegier und Aufgeschlossenheit beim Hören und Lesen des Wortes Gottes,
Herz Mariä, voll Liebe und Folgsamkeit gegen Deinen heiligen Ehegatten, den heiligen Josef,
Herz Mariä, voll Staunen über die Botschaft des Engels Gabriel und die Erwählung zur Mutter des Erlösers,
Herz Mariä, voll Seligkeit über das Wunder der Menschwerdung des Sohnes Gottes in Deinem Schoße,
Herz Mariä, voll glücklicher Sehnsucht in den Monaten der Erwartung,
Herz Mariä, voll Freude über die Sendung zu Zacharias und Elisabeth,
Herz Mariä, voll demütiger Anbetung und heiliger Zärtlichkeit bei der Geburt Jesu,
Herz Mariä, voll Freude über die Anbetung der Hirten von Bethlehem und der Weisen aus dem Morgenlande,
Herz Mariä, voll Starkmut bei der Weißsagung Simeons und auf der Flucht in die Fremde,
Herz Mariä, voll Freude über das Wachstum des Jesuskindes an Gnade, Weisheit und Wohlgefallen bei Gott und den Menschen,
Herz Mariä, voll Trauer über die Trennung von Deinem göttlichen Sohne,
Herz Mariä, voll Freude über den Wiedergefundenen, seinen Gehorsam und das Zusammensein in der Familie,
Herz Mariä, voll Zustimmung und Anteilnahme am Erlösungswerk Deines Sohnes,
Herz Mariä, voll Freude über seine Predigten und Wunder,
Herz Mariä, voll Freude über alle, die sich bekehrten und an ihn glaubten,
Herz Mariä, voll Trauer und Schmerz über die Verblendung des jüdischen Volkes,
Herz Mariä, voll Schmerz und Leid über die Verurteilung, Geißelung und Dornenkrönung Jesu,
Herz Mariä, voll Mitleid und Anteilnahme bei der Begegnung auf dem Kreuzwege,
Herz Mariä, voll unnennbaren Leides und unsagbarer Ergriffenheit bei seinem Todeskampfe und Sterben am Kreuze,
Herz Mariä, voll unbegrenzter Opferhingabe beim Mitvollzug des Kreuzesopfers Christi,
Herz Mariä, voll Erkenntnis der Liebe seines durchbohrten Herzens,
Herz Mariä, voll Weh und Leid über den Toten auf Deinem Schoße,
Herz Mariä, voll Vergebung für unsere Schuld am Tode Deines Sohnes,
Herz Mariä, voll Jubel über die Auferstehung und glorreiche Himmelfahrt Christi,
Herz Mariä, voll Freude über die Herabkunft des Heiligen Geistes,
Herz Mariä, voll Freude über das Werden und Wachsen der jungen Kirche,
Herz Mariä, voll Sorge für die Apostel und die ersten Christen,
Herz Mariä, voll Verlangen, aufgelöst zu werden und bei Christus zu sein,
Herz Mariä, voll Dankbarkeit für die Aufnahme in den Himmel,
Herz Mariä, voll Freude über die Krönung zur Königin des Himmels und der Erde,
Herz Mariä, voll Glück in der Anschauung und im Erlebnis der Liebe des Dreifaltigen Gottes,
Herz Mariä, voll demütiger Freude über alle Liebe und Verehrung, die Dir im Volke Gottes zuteil wird,
Herz Mariä, voll Freude auch über unsere kindliche Zuneigung und unser gläubiges Vertrauen,
Herz Mariä, voll königlicher Einsatzbereitschaft für das Reich Gottes,
Herz Mariä, voll mütterlicher Sorge für den Leib Christi, die Kirche,
Herz Mariä, Anwalt des Papstes, der Bischöfe und Priester,
Herz Mariä, das allen Völkern Mutter sein und den Frieden bringen will,
Herz Mariä, das alle Zwietracht im Reiche Gottes heilen und versöhnen will,
Herz Mariä, das alle Familien heilgen und glücklich machen will,
Herz Mariä, das in jeder religiösen Gemeinschaft mitlebt und mitbetet, mitsorgt und mitwirkt,
Herz Mariä, das sich allen guten Herzen verbunden und verpflichtet weiß,
Herz Mariä, voll Verlangen nach der Ehre und Verherrlichung Gottes,
Herz Mariä, voll Verlangen nach dem Heil aller Menschen,
Herz Mariä, voll Mitleid mit den Sündern und voll Freude über ihre Bekehrung und Buße,
Herz Mariä, verwundet durch jede Not aller Menschen,
Herz Mariä, voll Hilfsbereitschaft für alle, die krank sind und ein Kreuz zu tragen haben,
Herz Mariä, das sich mit jedem Sterbenden ängstigt und alle zu Gott führt, die guten Willens sind,
Herz Mariä, das allen Stolz und Ungehorsam der Geschöpfe durch Demut und Gehorsam besiegen will,
Herz Mariä, das allen Neid und Geiz auf Erden durch seine Armut und Freigebigkeit entwaffnen möchte,
Herz Mariä, das den Zorn und Hass der Herzlosen duch seine Herzensgüte beschämen und besänftigen will,
Herz Mariä, das alles menschliche Versagen durch seine Geduld und Treue sühnen und heilen will,
Herz Mariä, das jeden Makel der Sünde durch seine Unschuld und Reinheit tilgen will,
Herz Mariä, voll der Sehnsucht nach Vollendung des Gottesreiches,
Herz Mariä, voll Licht und Wahrheit für das kirchliche Lehramt,
Herz Mariä, voll Weisheit und Kraft für das kirchliche Hirtenamt,
Herz Mariä, voll innigster Anteilnahme am Beten und Opfern des kirchlichen Priesteramtes,
Herz Mariä, voll Seligkeit und Staunen über das eucharistische Opfer,
Herz Mariä, voll Freude über die Gnadenfülle der Sakramente und heiligen Zeichen,
Herz Mariä, voll Freude über die Gebete und guten Werke aller Gläubigen,
Herz Mariä, Trost und Hoffnung der Armen Seelen im Fegfeuer,
Herz Mariä, voll Freude über die Liebe und Vollkommenheit aller Engel und Heiligen,
Herz Mariä, voll Glück und Freude über alle Ehre und Liebe, die Deinem göttlichen Sohne erwiesen wird,
Herz Mariä, dessen Demut die bösen Geister verwirrt und dessen Macht sie fürchten,
Herz Mariä, über dessen Gnadenfülle und Glückseligkeit sich die bösen Geister in Neid verzehren,
Herz Mariä, dessen Treue zu Gott uns den Sieg über die Hölle verbürgt,
Herz Mariä, dessen Glanz und Tugend die Engel und Heiligen erfreut und begeistert,
Herz Mariä, Leuchte und Zeichen für alle, die nach Gnade und Wahrheit verlangen,
Herz Mariä, dessen Freundschaft mit Gott allen Menschen Hoffnung auf die Freundschaft Gottes gibt,
Herz Mariä, Ehre und Liebe, Freude und Trost, Bild und Botschaft der Liebe des Herzens Jesu,
Herz Mariä, Weg aller Gnaden Gottes und aller Bitten der Menschen,
Herz Mariä, Freude und Ehre des Dreifaltigen Gottes und aller Geschöpfe,
Herz Mariä, vom Schwert der Schmerzen durchbohrt und mit Leid gesättigt,
Herz Mariä, voll der Gnade und Liebe, Freude und Herrlichkeit Gottes,

Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünden der Welt: Verschone uns, o Herr.
Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünden der Welt: Erhöre uns, o Herr.
Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünden der Welt: Erbarme dich unser.

V. Unbeflecktes und schmerzvolles Herz Mariä!
R. Lass unser Herz dem Deinigen ähnlicher werden!
Lasset uns beten:
Dreieiniger Gott! Wir danken Dir für die Fülle des Lebens und der Liebe, mit der Du das Herz Mariens überschüttet hast. Wir opfern dir auf seine Gnaden und Verdienste, seine Leiden und Freuden, seine Liebe und Glorie als Sühne für die Vergesslichkeit und Gleichgültigkeit, alles Widerstreben und allen Hass in menschlichen Herzen gegen Dich und Deinen Erlöser Jesus Christus, gegen Dein Reich und alle, die ihm angehören.
Lass uns um des Herzens Mariä willen bei Dir von neuem Verzeihung und Rettung, Gnade und Heiligung finden, damit die Antwort auf Deine Liebe immer vollkommener werde, Dir zur Ehre und uns zum Heile. Amen.

Diese Litanei wurde vefasst von P. Franz Wesselmann MSC, Salzkotten-Bosenholz 11, und als Faltblatt herausgegeben vom Christiana-Verlag, CH-8260 Stein am Rhein

Dienstag, 7. August 2007

Neuordnung der Kreuzwegablässe durch Papst Pius XI.

Seit Jahrhunderten ist die Kreuzwegandacht eine der beliebtesten Übungen des frommen katholischen Volkes. Die Kirche hat dieser Andacht von Anfang an ihr Wohlwollen gezeigt und sie mit reichen Ablässen ausgestattet. Zwar ist die Gewinnung von Ablässen nicht die wichtigste Frucht der Kreuzwegandacht, viel wichtiger ist die Zunahme der Liebe zum leidenden göttlichen Heiland. Mit einer großen Heilandsliebe können wir es erreichen, dass auch uns die trostvolle Versicherung gilt, die der Herr der Magdalena gegeben hat: "Ihr werden viele Sünden vergeben, weil sie eine große Liebe hat" (Luk. 7, 47). Aber nichtsdestoweniger können wir uns darüber freuen, dass die heilige Kirche die Kreuzwegandacht mit Ablässen bedacht hat.

Kreuzweg NachfolgeBezüglich des Umfanges dieser Ablässe herrschte nun seit langem große Unsicherheit. Man wusste nur, dass es mehrere vollkommene und unvollkommene sind. Deshalb war es auch von der Ablasskongregation in Rom nicht gewünscht, dass man im christlichen Unterricht über die Kreuzwegablässe nähere Angaben mache.
Diese Unsicherheit hat nun unser Heiliger Vater Pius XI. beseitigt. Unter dem 20. Oktober 1931 hat er die bisherigen Kreuzwegablässe aufgehoben und dafür neue gewährt und ihren Umfang genau bestimmt. Zu Nutz und Frommen aller, die die Kreuzwegandacht verrichten, seien nun im folgenden diese neuen Bestimmungen mitgeteilt:
  1. Alle Gläubigen, die einzeln oder in Gemeinschaft mit anderen an einem rechtmäßig errichteten Kreuzweg mit reumütigem Herzen ihre Andacht verrichten, können jedesmal einen vollkommenen Ablass gewinnen.
  2. Wenn sie an dem Tag, an dem sie den Kreuzweg gebetet haben, auch die heilige Kommunion empfangen, dann können sie damit noch einen zweiten vollkommenen Ablass gewinnen.
  3. Wenn sie in einem Monat zehnmal den heiligen Kreuzweg gebetet haben und innerhalb dieses Monats einmal die heilige Kommunion empfangen, können sie ebenfalls einen vollkommenen Ablass gewinnen.
  4. Wer den Kreuzweg zu beten angefangen hat, ihn aber aus einem vernünftigen Grund abbrechen musste, kann für jede der gebeteten Stationen einen unvollkommenen Ablass von 10 Jahren und 10 Quadragenen gewinnen.
  5. Wer durch einen vernünftigen Grund am Gehen des Kreuzweges verhindert ist, kann ebenfalls einen vollkommenen Ablass gewinnen, wenn er mit einem sogenannten Stationskreuz 20 Vaterunser mit je einem Gegrüßt seist Du, Maria, und Ehre sei dem Vater betet.
  6. Wer aus einem vernünftigen Grund nicht alle diese 20 Vaterunser betet, kann doch für jedes dieser zu Ehren der Kreuzwegstationen gebeteten Vaterunser einen unvollkommenen Ablass von 10 Jahren und 10 Quadragenen gewinnen.
  7. Wenn jemand durch Krankheit am Beten dieser 20 Vaterunser verhindert wäre, so kann er doch einen vollkommenen Ablass gewinnen, wenn er nur das Stationskreuz andächtig küsst oder anschaut.

(A. A. S., tom. XXIII, pg. 522.)

Mit diesen Bestimmungen hat der Heilige Vater volle Klarheit geschaffen bezüglich der Ablässe des heiligen Kreuzweges. Gebe Gott, dass diese Neuordnung des Papstes dazu beitrage, dass die Liebe zur Kreuzwegandacht in vielen Herzen eine Belebung erfahre, und dass der Mut zum Kreuzweggehen, wie ihn unsere Zeitlage von so vielen verlangt, erstarke!

P. Maximin Dossenbach, Kapuziner.

Imprimatur. 27.9.1932. Erzb. Ordinariat München-Freising

Lied zum Einsiedler Kreuzweg




  1. Die Unschuld der Gottmensch vor Menschengericht!
    Ans Kreuz fort mit Jesus, wir kennen Ihn nicht!
    So schreiet die sämtliche jüdische Rott,
    Pilatus verdammt Ihn zum schmählichsten Tod.


  2. Wie willig nimmst, Jesus, das Kreuholz auf Dich!
    Umarmst es begierig zu sterben für mich!
    Was macht doch den Kreuztod so schätzbar vor Dir,
    die Liebe zum Vater, die Liebe zu mir.


  3. Man stößt Ihn, man schleppt Ihn zum Stadttore fort,
    mit höhnischem Jubel, ach! sehet Ihn dort,
    schon kraftlos von Streichen und Schmachen gebückt,
    der Kreuzlast erliegen zur Erde gedrückt.


  4. Den Sohn sieht die Mutter zum Kreuztod geführt,
    der Sohn sieht die Mutter von Mitleid gerührt.
    Maria und Jesus, zwei Herzen, ein Herz,
    o Anblick, o Abschied, o tödlicher Schmerz.


  5. Simon der Cyrener nimmts Kreuzholz auf sich,
    wie kommt es? ist's Mitleid, ist's Liebe für Dich?
    Nein Jesu, aus Zwang nur, aus Hass ist's gescheh'n,
    nicht eher, am Kreuze Dich sterben zu seh'n.


  6. Des Bräutigams Antlitz, die schöne Gestalt,
    wo ist sie? hier hat sie die Liebe gemalt.
    Im Schweißtuch mit Speichel und Wunden und Blut,
    der Braut ist das Bildnis ganz liebvoll und gut.


  7. Das zweite Mal sinkest zu Boden, o Herr!
    wie ist doch die Bürde der Sünde so schwer.
    Ach Sünder, vergönnt Ihm doch einige Rast,
    vermehret nicht immer die schreckliche Last.


  8. Jerusalems Töchter, weint über mich nicht,
    weint über euch selbsten, seht Gottes Gericht!
    So straft es die Sünde am schuldlosen Sohn,
    drum Schuldige, weinet, dass es euch verschon!


  9. Was bringt Dich, o Christus, schon wieder zum Fall?
    die Schwachheit der Christen, die Fäll' ohne Zahl.
    Ach wenn ich der Gnade getreuer nicht bin,
    wo bringt mich, wo bringt mich mein Leichtsinn noch hin.


  10. Der schamhafte Jesus, schau Sünder Ihn an!
    dein schamloser Mutwill', du hast es getan.
    Du hast Ihm die Wunden, die Schmerzen erweckt,
    Ihn schändlich entblösset mit Schmach Ihn bedeckt.


  11. Man wirft Ihn aufs Kreuz hin und nagelt Ihn an;
    wer hat's als die Sünd und die Liebe getan?
    Aus Händen und Füßen strömt häufiges Blut,
    dem Vater zum Opfer, den Sündern zugut.


  12. Mein Jesum am Kreuze, mein Gott stirbt für mich,
    und ich dein Erlöster, wie liebe ich dich!
    Gib dass ich Dich liebe, gekreuzigter Gott,
    so wie Du mich liebtest auch bis in den Tod.


  13. Im Schoße Mariä der Heiland der Welt,
    Maria zur Mutter der Menschen bestellt.
    Im Tode des Sohnes, welch Marter und Pein,
    hat's dich nicht gekostet uns Mutter zu sein.


  14. Mein Gott und Erlöser ins Grab hingelegt
    Ach wenn mich dein Leiden, dein Tod nicht bewegt,
    zum besseren Leben, wie wird's mir ergeh'n!
    Wie werde ich mit Dir einst zum Leben ersteh'n!

M. Ochsner - Kirchenmusikverlag - Einsiedeln (M.O.303)

Donnerstag, 2. August 2007

Kommunionandacht in Vereinigung mit der Mutter Gottes

Vorbereitung auf die heilige Kommunion

Kommunion mit MariaO Maria, Mutter meines Gottes und meine Mutter! ich darf deinen geliebten Sohn in mein Herz aufnehmen in der heiligen Kommunion; damit aber mein Herz ein ihm wohlgefälliges Ruheplätzchen werde, so erflehe mir vom Heiligen Geiste die Gnade, ihn mit ähnlichen Gefühlen der Demut, der Reinheit und Liebe zu erwarten, wie du ihn nach der Botschaft des Engels vom Heiligen Geiste empfangen hast. Ich erinnere dich an jene geheimnisvolle Stunde und bitte dich, dein Herz meinen Bitten zu öffnen, die ich jetzt mit den Engelsworten vortrage:

Grgrüßet seist du Maria!
Mit kindlicher Ehrfurcht grüße ich dich, Maria, als Tochter des ewigen Vaters, als Mutter des Sohnes Gottes und als Braut des Heiligen Geistes. Ich vereinige mich mit dir im Glauben an Gott den Vater, der seinen Sohn zu deinem Sohn gemacht und als Lösepreis unserer Seeelen dahingegeben hat; mit dir glaube ich an Gott den Sohn, der dich zur Mutter erwählt und aus dir die menschliche Natur angenommen hat; ich glaube an Gott den Heiligen Geist, der dich überschattet und die Menschwerdung des göttlichen Wortes in dir bewirkt hat.

Du bist voll der Gnaden! (Glaube, Hoffnung, Liebe, Reue.)
O erwirke mir von dem Überflusse deiner Gnaden für die Einkehr deines Sohnes in mein Herz:
  1. Vermehrung des Glaubens und der Liebe zu Jesus im allerheiligsten Altarssakrament, wo er mit Leib und Seele, Gottheit und Menschheit zugegen ist und die Nahrung meiner Seele wird.
  2. Belebung meiner Hoffnung auf Verzeihung meiner vielen Sünden und Fehler und wahre Reue über dieselben.
  3. Erflehe mir doch die Gnade einer reinen, starken Liebe zu Jesus und die Gnade der Beharrlichkeit im Guten bis ans Ende.
Der Herr ist mit dir!
O Maria, der Herr ist mit dir, weil du rein und sündenlos warst; wenn nun der Herr Himmels und der Erde durch ein Wunder seiner Liebe auch zu mir kommt, kann ich nur in tiefster Zerknirschung sagen: "O Herr ich bin nicht würdig, daß du eingehest unter mein Dach, - aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund."

Du bist gebenedeit unter den Frauen und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes Jesus!
Jesus, die Frucht deines Leibes ist wahrhaft gebenedeit, - er ist es, durch den alle Völker gesegnet werden. So hoffe auch ich, durch ihn gesegnet zu werden und vertraue auf dein mütterliches Herz, daß es mein Herz mit dem hochzeitlichen Kleide schmücke; und dann lege mir die Frucht deines Leibes: Jesus, dein Kindelein - tief in mein Herz hinein. Amen.

Anmerkung: Hat man noch Zeit bis zum Empfange der heiligen Kommunion, so ist es gut, das "Den du o Jungfrau vom Heiligen Geist empfangen hast" zu beten.

Danksagung nach der heiligen Kommunion

"Mein Gott und Alles!" (50 Tage Ablaß jedesmal. Leo XIII. 4. Mai 1888)
"Mit Maria, der unbefleckt Empfangenen, laßt uns anbeten und dankbar verehren, anrufen und trösten das heiligste und liebenswürdigste eucharistische Herz Jesu." (200 Tage Ablaß jedesmal, Pius X. 19. Dez. 1904.)
Heilige, unbefleckte Jungfrau Maria, Mutter Gottes und unsere Mutter, sprich du für uns zum Herzen Jesu, welcher dein Sohn und unser Bruder ist. (100 Tage Ablaß einmal täglich. Leo XIII. 20. Dez. 1890.)
Mit dir, o meine himmlische Mutter, stimme ich dankbaren Herzens in deinen Gott so wohlgefälligen Lobpreis ein, in das

Magificat. (Luk. 1, 46-55.)
Hochpreiset meine Seele den Herrn,
Und mein Geist frohlocket in Gott meinem Heilande;
Denn er hat gesehen auf die Niedrigkeit seiner Magd.
Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.
Denn Großes tat an mir der Mächtige, er, dessen Name heilig ist.
Seine Barmherzigkeit währet von Geschlecht zu Geschlecht bei denen, die ihn fürchten.
Er übet Macht mit seinem Arme, zerstreuet, die hoffärtig sind in ihres Herzens Sinne.
Die Mächtigen stürzt er vom Throne, und erhöht die Niedrigen.
Die Hungrigen erfüllt er mit Gütern, und Reiche läßt er leer ausgehen.
Er hat sich angenommen seines Knechtes Israel, war eingedenk seiner Barmherzigkeit.
Wie er gesprochen hat zu unsern Vätern - zu Abraham und seinem Samen bis in Ewigkeit.
100 Tage Ablaß einmal täglich. 7 Jahre und 7 Quiadragenen einmal an jedem Samstag. Leo XIII. 20. Sept. 1879.

Ich gedenke aber auch, o meine liebste Mutter Maria, der Stunde, wo dein geliebter Sohn, nachdem er vom Kreuze abgenommen war, in deinem Schoße ruhte, weil er unter den Gestalten der heiligen Hostie durch die heilige Kommunion auch in meiner Seele niedergelegt ist. Siehe, ich lege ihn im Geiste jetzt auch auf deinen mütterlichen Schoß; ich übergebe ihn deinen liebreichen Händen, damit er bei dir sanft ruhe und süße Freude genieße. Du aber, liebste Mutter, erzeige ihm am meiner Statt deine treuen Dienste und deine große Liebe; ersetze ihm durch deine mütterlichen Liebkosungen alle frommen und zärtlichen Gefühle und Anmutungen, die ich ihm so gerne schenken möchte, aber in meinem Unvermögen nicht zu geben vermag. Opfere ihm deine Verdienste als Ersatz für meine Unvollkommenheit. Danke ihm statt meiner und erbitte mir daß er mit seiner sakramentalen Gegenwart nicht von mir scheide, ohne meiner Seele den reichsten Segen zurückzulassen.

Imprimatur. Ratisbonae, die 5. Julii 1917. Dr. Scheglmann, Vic. Gen. - Verlag von Richard Kühlwein, Regensburg

Die geistliche Kommunion - eine Quelle vieler Gnaden

Die geistliche Kommunion besteht nach der Lehre des hl. Thomas in einem lebhaften Verlangen, Jesus Christus im heiligsten Altarssakrament zu empfangen, und in einer liebevollen Vereinigung mit Ihm, als ob man Ihn wirklich empfangen hätte. "Dann" sagt der Heilige, "ißt Jemand geistig Jesus Christus, so wie er unter den Gestalten dieses Sakramentes verhüllt ist, wenn er an Ihn glaubt und das Verlangen trägt, Ihn zu empfangen." "Dieses heißt nicht bloß Jesus Christus, sondern auch das Sakrament selbst geistig empfangen", sagt der große Geisteslehrer Scaramelli. Wenn dieses Verlangen recht glühend ist, so wird die im Geiste gemachte Kommunion oft nützlicher und Gott wohlgefälliger sein, als viele andere wirkliche Kommunionen, die mit Lauheit empfangen werden. Diese Speise, sagt die hl. Katharina von Siena, stärkt uns wenig oder viel, je nach der Begierde des Empfangenden, mag unsere Kommunion eine sakramentale oder eine geistige sein. Der hl. Alphons von Liguori erzählt in seinem Büchlein über die Besuchungen des heiligsten Sakramentes: "Der Heiland habe der Schwester Paula Mareska zwei kostbare Gefäße gezeigt, eines aus Gold und das andere aus Silber, in dem ersten bewahre er ihre sakramentalen und im andern ihre geistlichen Kommunionen auf." Johanna vom Kreuz behauptete, daß sie bei der geistlichen Kommunion oft mit denselben Gnaden heimgesucht wurde, die sie bei der sakramentalen Kommunion empfing, und mit einem Seufzer rief sie aus: "O kostbare Art, zu kommunizieren, wo weder die Erlaubnis des Beichtvaters, noch eines Obern, sondern nur die deinige, o Gott, nötig ist." Die gottselige Agatha vom Kreuze empfing täglich zweihundertmal die geistliche Kommunion, sie sagt, ohne diese Übung wäre sie gestorben, so glühend war ihr Verlangen nach diesem Himmelsbrote. Im Leben der hl. Magdalena von Pazzis liest man, daß in ihrem Kloster die Sitte war, daß, wenn wegen Unwohlsein des Priesters, oder aus einer andern Ursache, die tägliche Kommunion verhindert wurde, die Nonnen geistig kommunizierten. Das gewöhnliche Zeichen zur hl. Kommunion wurde am Morgen gegeben, und nachdem alle versammelt waren, beteten sie eine halbe Stunde und verrichteten dann die geistliche Kommunion. An einem solchen Tage sah die Heilige, wie sie und alle Nonnen von einem Heiligen die Kommunion empfingen. Es gab Heilige, denen der Heiland selber die hl. Kommunion reichte. Dann gab es viele, welche die hl. Kommunion aus der Hand der Engel empfingen. So empfing der hl. Stanislaus Kostka zweimal die hl. Kommunion aus Engelhänden. Von den Vätern in der Wüste und im Leben vieler andern Heiligen liest man in diesem Punkte erstaunliche Dinge. Aus diesem sieht man, wie wohlgefällig die geistliche Kommunion Gott ist. Es gab auch Heilige, welche bei ihren geistlichen Kommunionen etwas im Munde fühlten, wie wenn sie wirklich die heilige Hostie empfangen hätten. Die versammelten Väter vom Konzil von Trient empfahlen den Gläubigen die geistliche Kommunion sehr. Man kann sie empfangen so oft man will, besonders aber bei der hl. Messe, wenn der Priester kommuniziert, wenn man andere kommunizieren sieht, wenn man das hl. Sakrament besucht, wenn man krank ist etc. Um aber die geistliche Kommunion zu empfangen, muß man im Stande der Gnade sein, wie bei der wirklichen. Diese Kommunionen bereiten dem Herzen Jesu große Freuden und sind auch ein Mittel, die zahllosen Sünden gegen dieses heilige Sakrament zu sühnen. Der Heiland sagte auch zu einer Heiligen: So oft jemand das Verlangen erweckt, mich zu empfangen, ebenso oft zieht er Mich an sich. O benützen wir doch ja recht dieses Gnadenmittel. Der göttliche Heiland empfahl der gottseligen Maria Lataste die geistliche Kommunion als die beste Vorbereitung auf die sakramentale Kommunion, ebenso als Danksagung nach derselben. Es braucht nicht viel Zeit, eine gute geistliche Kommunion zu erwecken. Man erwecke einen Akt der Liebesreue, einen Akt des Glaubens, einen Akt der Demut und des Verlangens. Dann erwecke man einen Akt der Liebe und des Dankes, als wäre der Heiland wirklich in unser Herz gekommen, auch bitte man den Heiland um seine heilige Liebe, um alle Gnaden, deren wir bedürfen. Erst im Himmel werden wir erfahren, was wir diesen geistlichen Kommunionen zu verdanken haben. Wir können auch ein Werk der Liebe tun, wenn wir fromme Seelen ermahnen, recht oft die geistliche Kommunion zu machen, besonders die Kranken. Man kann sich mit Mund und Herz der Formel bedienen, welche der hl. Alphons empfiehlt.

Übung der geistlichen Kommunion

O Jesus, ich glaube an Dich , ich hoffe auf Dich, ich liebe Dich, ich bereue meine Sünden.
O Jesus, komme in mein Herz; ich sehne mich nach Dir.
O Jesus, Du bist bei mir; ich bete Dich an, ich danke Dir, ich weihe mich Dir; hilf mir in allen Anliegen, segne mich und alle Menschen, besonders die Sterbenden, bekehre die Sünder, heile die Kranken, erlöse die armen Seelen im Fegfeuer.
Oder:
O Jesus, ich glaube an Dich, komm' in mein Herz. Bleibe bei mir; ich bete Dich an, segne mich.

Mein Kind! Verrichte recht oft die geistliche Kommunion: mache auch Andere mit dieser Übung bekannt. Es kommt nicht auf die Worte, sondern auf die Gesinnung des Herzens an. Wenn du mich im heiligsten Sakramente treu liebst, dann werde ich dir über kurze Zeit ein gnädiger Richter sein. Sage mit Herz und Mund:
Jesus Christus im heiligsten Sakrament! Gelobt und angebetet sei ohne End'.

Nihil obstat: Joannes Dévaud, censor. - Imprimatur: Friburgi Helv., die 23 Maii, 1911. L. Currat, vic. gen. - Freiburg (Schweiz), Canisiusdruckerei & Verlag.

Ehrfürchtiger Kommunionempfang

Ich bitte euch darum, meine Brüder, indem ich euch die Füße küsse, und mit aller Liebe, deren ich fähig bin, dass ihr alle mögliche Ehre und Ehrfurcht dem allerheiligsten Leibe und dem Blute unseres Herrn Jesus Christus erzeigt, "durch den alles, was im Himmel und auf Erden ist, mit dem allmächtigen Gott versöhnt wurde" (Kol 1,20). Der heilige Franz von Assisi

Heilige KommunionWie aus dem offiziellen Mitteilungsblatt des Apostolischen Stuhles (AAS) vom 8. August 1969 (S. 453 ff.) hervorgeht, hat der Heilige Vater nach einer Rundfrage an alle Bischöfe des katholischen Erdkreises verfügt: "Die bisherige Form der Kommunionspendung muss beibehalten werden." Nicht nur, "weil sie sich auf den Brauch vieler Jahrhunderte stützt, sondern vor allem deswegen, weil sie Zeichen der Ehrfurcht der Gläubigen gegenüber der heiligen Eucharistie und der Würde der menschlichen Person, die sich einem so erhabenen Sakrament möglichst fruchtbringend nahen soll, in keiner Weise abträglich ist... Deshalb ermahnt der Apostolische Stuhl Bischöfe, Priester und Gläubige eindringlich, der erprobten und hiermit neu bestätigten Vorschrift beflissen Folge zu leisten."

Last Supper, Holy CommunionDie einigen Bischofskonferenzen erteilte "Erlaubnis", die heilige Hostie auf die Hand zu spenden, ist nur dann gegeben, wenn folgende vom Heiligen Vater genannten Bedingungen erfüllt sind:
"Jeder Anlass zur Bestürzung seitens der Gläubigen und alle Gefahr der Ehrfurchtlosigkeit gegen die heilige Eucharistie muss vermieden werden. - Niemand soll einen Grund zur Beunruhigung finden für sein geistliches Empfinden gegenüber der heiligen Eucharistie, damit dieses Sakrament, das von Natur aus Quelle und Urgrund der Einheit ist, nicht Anlass zur Verstimmung unter den Gläubigen werde. - Jeglicher Anschein eines Abweiches im Bewußtsein der Kirche vom Glauben an die eucharistische Gegenwart, auch jegliche Gefahr der Verunehrung, ja selbst schon der bloße Verdacht einer solchen, soll ausgeschlossen sein. Und immer ist darauf zu achten, dass nicht Teilchen des eucharistischen Brotes fallen gelassen oder verstreut werden."
Angesichts solch einschneidender Forderungen gelangt jeder konsequent denkende Katholik zum Schluss, dass mit der Praxis der Handkommunion alle diese Bedingungen nicht erfüllt werden können. 1. Durch die Einführung der Handkommunion ist das treu-katholische Volk in seinem geistlichen Empfinden gegenüber der heiligen Eucharistie tief beunruhigt worden. 2. Mit der Einführung der Handkommunion, besonders aber infolge der willentlichen Mißachtung des apostolischen Schreibens seitens vieler Priester ist die heilige Eucharistie als Sakrament der Einheit zum Gegenstand der Verstimmung und Spaltung unter dem gläubigen Volk geworden. 3. Die Praxis der Handkommunion hat gezeigt, dasss ein Anschein eines Abweichens im Bewußtsein der Kirche vom Glauben an die eucharistische Gegenwart Christi in den sakramentalen Gestalten, die Gefahr der Verunehrung, geschweige der bloße Verdacht einer solchen nicht vermieden werden konnten, sondern dass unter dem katholischen Volk der Glaube an die Gegenwart Christi in den eucharistischen Gestalten und die Ehrfurcht vor ihnen entsetzlich geschwunden sind. Wenn der Papst schließlich fordert, es sei immer darauf zu achten, dass nicht Teilchen des eucharistischen Brotes fallen gelassen oder verstreut werden, so spricht die gegenwärtige Praxis in sehr vielen Pfarreien Hohn auf diese Vorschrift.
Wenn uns der göttliche Meister geraten, den Baum an seinen Früchten zu prüfen, so halten wir uns an diese Mahnung und empfangen den eucharistischen Heiland auf die ehrfürchtigste Weise, die uns Menschen möglich ist: nämlich nach der durch über 1200 Jahre hindurch praktizierten Form der Mundkommunion und setzen uns in kluger Weise dafür ein, dass immer mehr Gläubie und Priester zu dieser Kommunionspendung zurückkehren.

"Väterlich ermahnt, bittet, beschwört bei dem herzlichen Erbarmen unseres Gottes (Lk 1,78) die heilige Synode alle und jeden einzelnen, die sich Christen nennen, sich endlich in diesem Zeichen der Einheit, in diesem Band der Liebe, in diesem Symbol der Eintracht eins zu werden; sie mögen an die Majestät und die einzigartige Liebe unseres Herrn Jesus Christus denken, der sein Leben als Preis für unser Heil und sein Fleisch uns zur Speise (Jo 6, 48 ff.) gegeben hat, und sie mögen diese heiligen Geheimnisse seines Leibes und Blutes mit solcher Unerschütterlichkeit des Glaubens, mit solcher Andacht und Frömmigkeit glauben und verehren, dass sie jenes 'übernatürliche' (Mt 6,11) Brot häufig empfangen können." (Mysterium Fidei, Papst Paul VI., Decr. de SS Eucharistica, c. 8; Konzil von Trient)

ERSTBEICHE VOR ERSTKOMMUNION

Auf die Notwendigkeit des Empfanges des Bußsakramentes vor der Erstkommunion hat Papst Paul VI. nachdrücklich hingeweisen. In einer von Kardinalstaatssekretär Jean Villot unterzeichneten Botschaft anläßlich einer in Florenz stattgefundenen Liturgischen Woche Italiens verteidigt der Papst den häufigen Gang zum Beichtvater und hebt dabei besonders die Bedeutung der Beichte der Kinder hervor.
"Die Beichte muss immer dem Empfang der Ersten Heiligen Kommunion vorausgehen", betont Paul VI. Schon von frühester Kindheit an müsse der Sinn der Buße geweckt werden, damit im Laufe der Entwicklung dem Kind die Bedeutung der ersten Beichte immer bewußter werde. "Leider wird jedoch immer weniger Wert auf den häufigen Empfang des Bußsakramentes gelegt; aber das ist nicht im Sinne der Kirche, die an einem häufigen Empfang dieses Sakramentes festhält, und zwar als einer Gelegenheit und einem Antrieb, sich mehr nach Christus auszurichten und der Stimme des Heiligen Geists noch bestimmter zufolgen", heißt es wörtlich in der Papstbotschaft. (L'Osservatore Romano, 5. Sept. 1975, Nr. 36)

Auszüge aus der Zeitschrift "katholisch" (Nr. 7 und 9, 3. Jahrgang). "katholisch" erschien monatlich zweimal mit einem Umfang von acht Seiten und einer vierseitigen Beilage "Für die Kinder", bei W. Odermatt, CH-6343 Rotkreuz.

Gebet zur Vermeidung unwürdiger Kommunion

Erste Heilige Kommunion"Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben." (Joh. 6, 55.)

O allerliebste Mutter! Durch Deine drei Vorzüge, den Deiner Unbefleckten Empfängnis, den Deiner Jungfräulichkeit und den Deiner göttlichen Mutterschaft, erlange uns gütigst von Deinem anbetungswürdigen Sohne, dass niemand aus unserer Familie und aus unserer Pfarrei jemals unwürdig kommuniziere.

Drei Ave Maria zu Ehren der drei Vorzüge. - Heilige Jungfrau, bitte für uns!

Imprimatur: Friburgi, Helv., die 26 Martii 1929. L. Ems, vic. gen.
VERLAG «NAZARETH» BASEL (Prälat Pfarrer Robert Mäder)

Siehe auch den Abdruck des entsprechenden Gebetsfaltblattes des Nazareth-Verlags aus dem Jahre 1929